Full text: Friedrich der Grosse bis zu seiner Thronbesteigung

erzählen! Wer im Freien beſchäftigt iſt, der ar⸗ 
beitet, wenn er ihn kommen ſieht, mit verdoppeltem 
Eifer, oder er flieht, wenn er kein gutes Gewiſſen 
hat. Das ſieht aber der König ſehr ungern, denn 
er liebt den Freimuth und will, daß man ihm of⸗ 
fen und ehrlich in's Geſicht ſchaue Im vorigen 
Jahre geſchah es, daß er einem Flüchtlinge zu Pferde 
nachjagte. Als derſelbe bleich und zitternd ſtehen 
blieb und der König ihn anherrſchte: Warum 
läufſt Du davon, wenn ich komme? antwortete er 
ſtotternd: Ich habe mich gefürchtet, Ew. Majeſtät. 
Da bläuete ihn der König vom Pferde herab ge— 
waltig durch, indem er zornig rief: Ihr ſollt mich 
nicht fürchten; Ihr ſollt mich lieben! — Als er 
ein anderes Mal durch die Stadt ritt, kam aus 
einer Nebenſtraße ein Tanzmeiſter zu Pferde daher. 
Kaum ſah dieſer den König, als er ſich auf die 
Flucht begab. Er erreichte glücklich das Köpnicker 
Thor und verbarg ſich vor demſelben auf einem 
Heuboden. Der König hatte ihm einen Pagen 
nachgeſandt. Dieſer machte den Tanzmeiſter aus⸗ 
findig und brachte ihn, wie es der König befohlen 
hatte, auf's Schloß. Ihm dictirte der König die 
Strafe, vier Wochen lang bei dem Neubau der 
Petrikirche Schutt zu karren. 
Die Reiter waren jetzt nahe an Tangermuͤnde, und 
Wilhelm ſchaute ſich bedenklich nach allen Seiten um. 
Ah, ſagte Duhan lachend, ich merke etwas. 
Unſerm Wilhelm wird ein wenig bange! 
Tirennti. . 
——
	        
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