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Stimme, und Mutter und Tochter weinten und ſchluchzten
beinahe laut.
Bei den Huſaren muß alles ſchnell gehen, ſagte der
Oberſt. Vor einer Stunde dachte noch kein Menſch in der
Welt daran, daß Sie Amtmann in Buchenhain werden
ſollten. Wie die Sache angefangen, ſo muß ſie auch enden.
Darum kommen Sie nur gleich mit, damit ich Sie meinem
Schwager vorſtelle. Ehrenberg bat um Erlaubnis, ſich
zuvor umzukleiden. Eine Viertelſtunde ſei Ihnen dazu
vergönnt, ſprach der Oberſt; in einer Viertelſtunde er—
warte ich Sie auf meinem Zimmer in dem Hauſe des
Grafen.
Sie aber, ſagte er zu Karoline und ihrer Mutter,
machen Sie nur ſogleich Anſtalt zur Abreiſe. Sie wohnen
ja hier ſo eng; nur im Kriege hatte ich manchmal ein ſo
ſchlechtes Quartier. Allein in dem Amthauſe zu Buchen-—
hain wird es Ihnen ſchon beſſer gefallen. Das Amthaus
iſt eine ſehr freundliche Wohnung; es iſt auch ein herr—
licher Garten dabei, in dem treffliche Kirſchbäume ſtehen.
Künftigen Montag müſſen Sie dort einziehen; wir reiſen
an eben dieſem Tage auch dahin. Das ſoll dann ein
rechtes Feſt werden. Da wollen wir eine fröhlichere Mahl
zeit halten, als jene Huſarenmahlzeit unter dem Donner
der Kanonen und zwiſchen den brennenden Häuſern zu
Rebenheim. Vergeſſen Sie nur nicht, liebe Karoline, auch
Kirſchen zum Nachtiſch aufzutragen! Ich denke, bis da—
hin werden ſie vollends reif.
Und mit dieſen Worten eilte er, um der beglückten
Familie den Dank zu erſparen und um eine Thräne zu
verbergen, ſo ſchnell zur Thür hinaus und die Treppe hinab,
daß Ehrenberg nicht mehr eilfertig genug ſein konnte,
ihn zu begleiten.
O Karoline, ſagte der Vater, als er wieder in das