Full text: Die Wasserflut am Rheine. Das stumme Kind. Die Kirschen. Die Margaretenblümchen. Der Kuchen

vorgeblichen Schuldforderung den Streit anfing, ſein 
Spießgeſell ſchlich ſich indes um das Haus herum, ergriff 
das Kind, legte die Gießkanne an das Ufer des Fluſſes, 
hängte den Strohhut an den Weidenbuſch ins Waſſer und 
entſloh mit Meline. 
Der Räuberhauptmann und ſein Vertrauter, der Rot⸗ 
kopf, und alle ihre Spießgeſellen, auch der Wirt und die 
Wirtin wurden zum Tode, jener gottloſe Verwandte aber 
zu einer ſchweren Geldſtrafe und auf zehn Jahre zum 
Gefängniſſe verurteilt. 
7. die hoch erfreute Mutter. 
Der Major übergab das Kommando dem Rittm neiſte 
ließ Meline wieder ihrem Stande gemäß . und ſuhr 
mit ihr nach Grünau. Da ſeine Schweſter ihn immer 
noch für tot hielt, ſo wollte er ſie vorher auf ſeine Ankunft 
vorbereiten laſſen. Erſt dann wollte er zu ihr gehen, 
und ihr beibringen, daß Meline lebe. Er ſtieg daher 
am Hauſe des Verwalters ab. Halte Mann war vor 
Freude faſt außer ſich, als er den Waier und Meline lebend 
erblickte. Er ſelbſt lebte neu auf; er konnte nicht Worte 
genug finden, ihnen ſeine Freude zu bezeigen. Er eilte 
ſogleich in das Schloß. 
Frau von Grünau ſaß traurig und mit bleichem An⸗ 
geſichte auf dem Kanapee, und las in einem Buche. Als ſie 
von dem Verwalter vernahm, ihr Bruder lebe noch, er ſei 
hier, wollte ſie ihm ſogleich entgegeneilen. Allein ſchon 
trat er in das Zimmer. Sie ſprang, als ſie ihn erblickte, 
mit — ausgebreiteten Armen auf ihn zu und 1 imfaßte 
ihn. O, liebſter Bruder, rief ſie, ſo lebſt du denn wirklich 
noch! Gott ſei gelobt: ſo bin ich doch nich t allein in der 
Welt 
SA 4 . 
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