Full text: Die Wasserflut am Rheine. Das stumme Kind. Die Kirschen. Die Margaretenblümchen. Der Kuchen

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will Ihnen von dem beſten bringen, den ich im Keller 
habe; trinken wir noch ein Gläschen zuſammen! 
Er ging hinaus und rief ſehr laut in die Küche: 
Mutter, Ihr habt vergeſſen, unſerem verehrten Gaſte Wein 
vorzuſetzen. Geſchwind kommt mit mir und nehmt die 
brennende Oellampe mit. Ich will das kleine Fäßlein 
anſtechen, das ich immer aufgeſpart habe, bis ein recht 
lieber, werter Gaſt komme. 
Was hat der Kerl im Sinne? dachte der Major. 
Will er mir einen Schlaftrunk beibringen, oder mich gar 
vergiften? 
Allein plötzlich riß der Wirt die Stubenthüre auf 
und ſchrie: O mein liebſter Herr! Kommen Sie mir doch 
um Gottes willen zu Hilfe! Meine arme Mutter, die 
mir leuchten wollte, iſt ſamt dem Lichte die Kellerſtiege 
hinabgefallen. Ich weiß nicht, lebt ſie noch, oder iſt ſie 
tot. O helfen Sie mir doch die arme Frau heraufbringen! 
Von Herzen gern, ſagte der Major; nehmen Sie 
nur das Licht auf dem Tiſche hier, und leuchten Sie mir. 
Sie kamen zur Kellerthüre, die eine Fallthüre war. 
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Ach, da ſehen Sie nur, jammerte der Wirt, da drunten 
liegt die liebe Mutter, und giebt kein Zeichen von ſich. 
Der Major wußte nicht, ob ſie wirklich hinabgefallen, 
oder ob es nur ein falſches Vorgeben ſei, um ihn in den 
Keller zu locken. Er blieb an der Stiege ſtehen und ſagte: 
Gehen Sie doch mit dem Lichte voran, Herr Wirt, damit 
ich auf der ſchlechten Stiege nicht auch noch den Hals breche 
Der Wirt ging voran. Der Major bemerkte, daß 
ihm das Heft eines Stilets aus der Rocktaſche hervorſchaue, 
von dem er vorhin nichts wahrgenommen hatte. Nun iſt 
mir's ausgemacht, dachte der Major, der Böſewicht will 
mich drunten im Keller, während ich der ruchloſen Alten 
Hilfe leiſte, mit einem unverſehenen Stiche ermorden. Der
	        
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