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es vom Tiſche aufzunehmen, näher herbei und las die mit
Bleiſtift und zitternder Hand geſchriebenen Worte
Sie ſind in eine Mördergrube geraten. Man will
Sie heute nacht ermorden. Seien Sie auf Ihrer Hut.
Gott wolle Sie — und mich erretten!
Der Major war höchſt betroffen. Er überlegte, ob
er entfliehen oder ſich zur Wehre ſetzen ſollte. Indes
zweifelte er doch noch, ob die Sache auch wirklich ſo ſei.
Bald darauf kam Haska mit dem Felleiſen in die
Stube, in dem ſich allerlei befand, was ſein Herr zur
Nacht nötig hatte. Der Major redete, damit die Wirtin
das Geſpräch nicht behorchen könne, ungariſch mit ihm.
Er machte ihn mit dem Inhalt des Billets bekannt, um
ſich mit ihm über die Anſtalten zu beratſchlagen, die ſie
treffen könnten, um ſich zu retten. Der ehrliche Diener
erſchrak. Je nun, ſagte der Major, wir wollen den Mut
nicht verlieren. Laß uns, ſo wenig die Sache lächerlich iſt,
mit lachendem Munde davon reden. Wenn wir ſo be—
denkliche Mienen machen, möchte die Wirtin Verdacht
ſchöpfen.
Haska fing ſogleich an zu lachen, als hätte ſein Herr
etwas recht Luſtiges vorgebracht. Nun, ſo laut zu lachen,
ſagte der Major, wäre eben nicht nötig geweſen. Hole
mir vorerſt meine zwei Doppelpiſtolen herein. Die ſollen
mich vor dem erſten Anfall ſchützen. Mein Säbel hier
in der Ecke ſoll mir auch gute Dienſte leiſten. Sieh aber
zt ſogleich in dieſem Hauſe wohl nach, ob du denn wirk—
lich etwas Verdächtiges — Waffen oder geraubtes Gut
— entdecken kannſt, ob nicht etwa irgendwo einige Kerle
verſteckt ſind, und ob wir uns nicht durch eine ſchnelle
Flucht retten können. Ich werde indes die Wirtin hüten,
daß ſie dir nicht nachſchleicht, und dich beobachtet. So—
eeeeeseee