Full text: Die Wasserflut am Rheine. Das stumme Kind. Die Kirschen. Die Margaretenblümchen. Der Kuchen

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Jammerthale in unſer rechtes Vaterland heimgegangen! 
Einſam und verlaſſen bleib' ich zurück. Meine Güter 
können mich nicht mehr freuen; die Welt iſt mir wie aus— 
geſtorben. Mein ganzes Herz ſehnt ſich mit den geliebten 
Abgeſchiedenen wieder vereinigt zu werden. Mein einziger 
Troſt liegt jenſeits dieſer Erde. Der Himmel war immer 
meine ſüßeſte Hoffnung; aber nun freue ich mich noch 
mehr darauf. Laß mich, lieber Gott, bald dahin kommen! 
2. Major von Berg. 
Der Bruder der edlen Frau, Herr von Berg, den man 
für tot hielt, lebte noch; er war, als Rittmeiſter bei den 
Huſaren, in einem hitzigen Gefechte unter den ſeindlichen 
Säbelhieben vom Pferde geſtürzt. Seine Leute ſahen ihn 
fallen. Sie mußten aber fliehen, und ließen ihn als tot 
auf der Walſtatt liegen. Allein er war bloß ſchwer ver— 
wundet und wurde als Gefangener in eine entfernte Feſtung 
des Feindes abgeführt. Er fand keine Gelegenheit, den 
Seinigen Nachricht von ſich zu geben; auch er erhielt keine 
Nachricht mehr von ihnen. 
Endlich wurde Frieden geſchloſſen; Herr von Berg 
wurde ausgewechſelt, und kehrte als Major mit ſeinem 
Regimente in ſein geliebtes Vaterland zurück. Auf der 
weiten Reiſe nach Hauſe machte ſein Regiment in einem 
kleinen Städtchen Raſttag. Einige Meilen davon wohnte, 
auf einem abgelegenen Bergſchloſſe, tief in einer waldigen 
Gegend, ein Freund von ihm. Der Major beſuchte ihn. 
Hier vernahm er zu ſeiner großen Betrübnis den Tod 
ſeines geliebten Schwagers; wie es der Witwe und den 
drei Kindern ergehe, wußte der Freund ihm nicht zu ſagen. 
Als Herr von Berg abends mit ſeinem Reitknechte 
ſo durch die wilde, waldige Gegend in das Städtchen zurück—
	        
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