Full text: Die Wasserflut am Rheine. Das stumme Kind. Die Kirschen. Die Margaretenblümchen. Der Kuchen

Leinwand dazu. Der Tiſch war zu klein, alles darauf 
auszulegen. Ottilie ſagte: Nein, das iſt zu viel! Mir 
ſteht der Verſtand ſtill. Wie lommſt du doch zu allen den 
koſtbaren Waren? 
Dieſes alles, ſagte Martin, auf Daniel deutend, bringt 
euch mein Reiſegefährte hier mit! 
9. die Seligkeit guter Eltern und guter Uinder. 
Daniel war indeſſen ſeitwärts ſtehen geblieben. Mut 
ter und Kinder hatten in ihrer Freude ihn kaum bemerkt, 
oder doch wenig auf ihn geachtet. Er aber ergötzte ſich 
innig an der Freude ſeiner Mutter und Geſchwiſter, die alle 
recht gut und blühend ausſahen. Die Mutter, für die es 
bisher ſo vieles zu ſehen gab, blickte ihn nun erſt recht 
an, und ſagte: Der feine junge Herr da, ſagſt du, bringe 
uns alle dieſe ſchönen Sachen! Ja, wer iſt er denn? 
Martin erhob ſeine Augen zum Himmel, faltete die 
Hände und ſprach mit Feierlichkeit und hausväterlicher 
Würde, die etwas Erhabenes hatte: Höret und erſtaunet 
— und betet Gottes heilige Vorſicht an! Mutter und 
Kinder waren ſo zur Freude geſtimmt, daß er ihnen die 
größte Freude, die ihrer wartete, ohne Gefahr entdecken 
konnte. Sieh, liebe Ottilie, ſagte er, dieſer liebe, 
freundliche, junge Herr iſt dein Sohn Kaſpar — jenes 
Kind, von dem wir glaubten, es ſei in jener großen 
Waſſerflut umgekommen. Ein reicher Kaufherr und ſehr 
edler Mann hat ihn an Kindesſtatt angenommen; und 
Kaſpar, oder wie er jetzt heißt, Daniel, wird nun bald 
imſtande ſein, ſeine Geſchwiſter zu unterſtützen, und ſeinen 
Eltern ein fröhliches Alter zu bereiten. 
Hierauf erzählte Martin, wie die Wiege mit dem 
Kinde, nachdem ſie aus dem vom Waſſer durchbrochenen 
Schmid, Die Waſſerflut am Rheine ze. 3
	        
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