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vorgekommen war. So lange aber Herr Blank ſo an
gelegentlich redete, hatte er aus Beſcheidenheit geſchwiegen.
Jetzt bat er ſeinen Vater, doch noch mehr von der Mutter
und den Geſchwiſtern zu erzählen. Martin erzählte mit
Freuden; er war ſehr beredt, indem er die Frömmigkeit,
häuslichen Tugenden ſeiner Ehegattin ſchilderte; und mit
Entzücken erzählte er von dem guten Betragen ſeiner zwei
Söhne und ſeiner zwei Töchter; er konnte ihre rühm
lichen Eigenſchaften, ihre Gottesfurcht, ihr e Ehrerbietung
gegen die Eltern, ihre Folgſamkeit, 22 Arbeitſamkeit,
ihre Sittſamkeit und Beſch eidenheit nicht genug loben. Alle
hörten ihm mit Freuden zu; die Herzlichkeit und Rühr
ung, womit er ſprach, überzeugte ſie, daß er die Wahrheit
rede, und daß er ſelbſt ein ſehr guter Ehegatte und ein ſehr
liebreicher Vater ſei, in deſſen Wohnung Friede und Ein
tracht recht zu Hauſe ſeien.
Daniel war über alle dieſe Nachrichten hoch erfreut
und ſchätzte ſich glücklich, nun auch noch ſeine Mutter und
Geſchwiſter recht bald zu ſehen.
Als von der nahen Reiſe die Rede war, ſagte er:
Da muß ich meiner lieben Mutter und meinen Geſchwiſtern
doch auch etwas mitbringen! Es iſt gut, daß meine Spar
kaſſe woht beſtellt iſt; ich denke allerlei für ſie einzu
kaufen, wenn ich nur recht wüßte, was ihnen Freude machen
werde.
Ich werde dir einkaufen helfen, ſagte Frau Blank,
und dich bitten, ihnen dann auch einige Geſchenke von
mir mitzubringen.
Wohl, ſprach Herr Blank, und ich werde mein Scherf—
lein auch beitragen.
Am folgenden Morgen ging die Frau mit Daniel
in einen Kaufladen, und kaufte für Daniels Vater und
zwei Brüder feines Wollentuch, dann für die Mutter und