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Vorſorge ſehr reich. Du bedarfſt ſeiner nicht. Auch würde
er dir in ſeinem ärmlichen Anzuge eben nicht viel Ehre
machen. Ich habe deshalb gedacht, ihn mit einer Summe
Geldes in ſeine Heimat zurück zu ſchicken.
Ach, mein Gott, rief Danidel, indem er von dem
Seſſel aufſprang, Sie werden 9— ja doch nicht ſchon zu
dem Schiffe zurückgeſchickt haben! O, laſſen Sie mich ſo
gleich zu ihm hinaus! Ich muß ſein väterliches Ange
ſicht noch einmal ſehen und an ſeinem Halſe weinen!
Doch, was Sie ſagten, war wohl nicht Ihr Ernſt. Wäre
mein Vater auch der ärmſte, der unglücklichſte Mann von
der Welt, er wäre doch mein Vater. Ich würde mich ſeiner
nicht ſchämen, und alles, was ich habe, mit ihm teilen.
Daniels Vater hatte, da die Thüre des Nebenzimmers
ein wenig geöffnet war, und Daniel laut und mit Nach
druck geſprochen hatte, dieſe Worte vernommen. Er kam
zur Thüre herein, ſtürzte auf Daniel zu und rieſ. O
mein Sohn! Daniel rief: O, mein Vater! Beide um
armten ſich, und vergoßen die ſüßeſten Thränen.
7. Wohlwollen und Danlbarkeit.
Frau Blank befahl noch ein Gedeck zu bringen, und lud
Daniels Vater zum Ledhen ein. Bei Tiſche unter—
hielt ſich Herr Blank ſehr lebhaft mit Martin, und freute
ſich, an ſeinem Gaſte einen 1—0 verſtändigen und wohl—
geſinnten Mann zu finden. Unter vielem andern fragte
er ihn, was ihn bewogen habe, eine ſolche weite Reiſe zu
machen? Martin erzählte, daß ihm in Holland eine kleine
Erbſchaft zugefallen 0— und daß er ſich wirklich auf dem
Wege dahin befinde, ſie zu erheben. Vor jener unglücklichen
Ueberſchwemmung, daae er, habe ich in ziemlichem Wöhl—
ſtande gelebt. Allein jenes große Unglück hat mich faſt