Full text: Die Wasserflut am Rheine. Das stumme Kind. Die Kirschen. Die Margaretenblümchen. Der Kuchen

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wichtig iſt, vorbereiten; auch Ihr, lieber Freund, habt 
notwendig, Euch zu erholen. Ich höre D 
Geht einſtweilen in dies Nebenzimmer. 
Recht gern, ſagte der hocherfreute Vater; es iſt mir 
lieb, daß ich einen einſamen Ort finde, an dem ich Gott 
für die unausſprechliche Freude, die er mit bereitet hat, 
auf den Knieen danken kann. 
Daniel trat mit dem verfertigten Auszug in das 
Zimmer. Da er den fremden Mann nicht mehr, wohl 
aber den Pudel noch bemerkte, ſagte er: Nun, lieber Vater, 
haben Sie den Mann zufrieden geſtellt? 
Lieber Daniel, ſagte Herr Blank, ſetze dich einmal 
zu mir; ich habe mit dir zu reden. Nach einer kleinen 
Einleitung ſagte er ihm: Wir, die du bisher Vater und 
Mutter nannteſt, ſind nicht deine Eltern. 
Daniel war höchſt beſtürzt über dieſe Nachricht; er 
war faſt ſtarr vor Erſtaunen, und konnte lange kein Wort 
hervorbringen. Endlich ſagte er: O maine liebſten Pflege 
eltern, wie unermeßlich viel Gutes haben Sie mir gethan! 
Wie unausſprechlich war Ihre Liebe ſegen mich, und um 
ſo dankenswerter, da ich nur Ihr angenommenes Kind 
bin! Mein ganzes Leben hindurch werbe ich Ihnen dafür 
dankbar ſein! Aber wie kommt es, daß Sie mir dieſes 
Geheimnis erſt jetzt entdecken? Sie werden ja doch nicht im 
Sinne haben, mich zu verſtoßen! 
Gewiß nicht, ſagte Herr Blank; doch höre weiter! Du 
biſt jenes Kind, das aus dem Rheine gezogen wurde; der 
Fremde, den du draußen bei dem Schiffe angetroffen haſt, iſ 
dein Vater. 
Daniel kommen! 
Dieſer! rief Daniel verwundert; nun, er ſcheint mir 
ein recht guter, redlicher Mann zu ſein! 
Herr Blank ſprach, um Daniel zu prüfen: Das mag 
wohl ſein! Allein er iſt ſehr arm; du biſt durch unſere
	        
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