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that alles, was ſeinen Pflegeeltern nur immer Vergnügen
machen konnte, mit Freuden. Beide liebten ihn, wie ihr
eigenes Kind. Ja, er glaubte, er ſei es wirklich. Sie
hatten ihm nichts davon geſagt, daß ſie ihn ſo zu ſagen
als ein Findelkind angenommen hatten; er hatte auch keine
Gelegenheit, es zu erfahren. Denn als er kaum ein paar
Jahre alt war, hatte Herr Blank ein ſchönes Haus, nebſt
einer anſehnlichen Handlung in Köln geerbt, war dahmn
gezogen, und hatte das Landgut, auf dem er bisher ge—
wohnt hatte, in Pacht gegeben. Jedermann in der Stadt
glaubte, der junge Daniel ſei ein Sohn des Herrn Blank.
Wirklich hatte auch Herr Blank, ſchon bevor er nach Köln
gekommen, ihn adoptiert, ihm ſeinen Namen beigelegt,
und ihm auch den größten Teil ſeines Vermögens zuge
dacht und Daniel zeigte ſich dieſer Wohlthat wert, und
gereichte ſeinen Pflegeeltern zu großer Ehre und Freude.
5. Der Pudel hält ſich abermal wohl.
Als der junge Blank, wie er in der ganzen Stadt ge—
nannt wurde, das vierzehnte Jahr erreicht hatte, leiſtete
er bereits in der Handlung nicht unbedeutende Ernn
Er ſchrieb mit zierlicher Hand ſehr viele Handelsbriefe,
ſo daß ſein Pflegevater ſie nur zu unterzeichnen brauchte;
auch die mündlichen Aufträge, die Herr Blank ihm gab, be
ſorgte er immer aufs genaueſte.
Da ſchickte ihn denn Herr Blank eines Abends hin—
aus an den Rhein, um bei dem Schiffszollamte einiges
zu berichten. Da der Abend ſehr ſchön war, ſo freute
Daniel ſich ſehr, einen ſo angenehmen Spaziergang um
einen Teil der Stadt machen zu dürfen. Er zog, da es
ſehr heiß war, ſeinen ſchönen Sommerrock an, nahm ſeinen
grauen Kaſtorhut und ſein Spazierſtöckchen mit goldenem
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