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zu dem Kinde; ich will dir nun ein recht weiches, zierliches
Bettchen, aus Kiſſen, mit Muſſelin und den feinſten Spitzen
beſetzt, zurecht machen; alle die ſchönen Häubchen, Strümpf—
1 und Kleidungsſtückchen, die ich für mein verblichenes
nd bereitet habe, ſollſt du nun erben, und ſie ſollen ganz
918 Eigentum ſein. Ich will dich ſeiner Zeit herrlich
damit herausputzen.
Laß uns, ſagte Herr Blank, vielmehr den Vorſatz
faſſen, das Kind fromm und chriſtlich zu erziehen; das wird
ihm viel heilſamer und nützlicher ſein, als all der Flitter
mit dem du es zu ſchmücken gedenkſt.
40 du vollkommen recht; dazu wollen wir beide
zuſammen helfen! ſagte die Frau, bot ihm beteuernd die
Hand,‚ —— — On mit dem Kinde wieder auf ihr Zimmer.
Der gute Pudel begleitete ſie, und ruhte, da er nun
das Kind in Sicherheit ſah, von ſeiner großen Anſtrengung
aus. Nachdem er auch noch Futter bekommen hatte, machte
er ſich aus dem Hauſe fort, ſchwamm über den Rhein, lief
uſeits des Fluſſes eilig am Ufer hinauf und verſchwand.
Gieb acht, liebe Hildegard, ſagte Herr Blank zu ſeiner
Frau, du wirſt bald um dein liebes Pflegekind kommen.
Der Pudel kehrt, wie ich nicht zweifle, zu den Eltern des
Kindes zurück, und bringt ſie vermutlich hieher!
Die Frau ſeufzte. Ach, ſagte ſie, ich kann mir den
Jammer der guten Eltern denken! Ich weiß es aus Er
fahrung, wie tief der Verluſt eines geliebten Kindes
ſchmerzt. Deshalb würde ich den betrübten Eltern das Kind
willig zurückgeben. Allein es würde mich doch hart ankom
men, es wieder zu verlieren.
Nun, wir wollen ſehen, was zu thun ſein wird, ſagte
Herr Blank. Laß uns vorerſt die Zurückkunft des Hundes
abwarten, der wahrſcheinlich nicht allein kommen wird.
Nach drei Tagen, als Herr Blank und ſeine Frau,
jen