Full text: Der Sohn des Millionärs

dachte ſie, „was er noch heute abend anfängt, um allem 
zu entgehen? Ich will ihn ſchonen. Er iſt gerad' wie 
ein Pulverfaß. Da braucht's nur einen Funken. Gott 
behüte, es wird mir ja ſelbſt ſauer genug, und wenn 
man ſeiner Sach' ſicher wäre, da wär' ich wohl nicht 
die Letzte, die fortliefe und das Anrichten vergäße.“ 
Er wieder ſeinerſeits dachte: „Es iſt ein Unrecht, 
daß ich und ſie ſo lange hin und her geredet haben. 
Gleich am Tage hätte ſie ſich losreißen ſollen. Nun hat 
fie's, muß backen und braten und der Sünde ein Feſt 
anrichten. Aber ſie iſt hier faſt allezeit ſo gut zu mir 
geweſen, daß ich ſie nicht allein laſſen kann. Noch dieſe 
eine Nacht will ich dableiben um ihretwillen. Doch 
nicht eine Nacht weiter. Am Ende muß ſie ſich ent⸗ 
ſcheiden, ja oder nein. Wenn ich ihr weiter nachgebe, 
ſo ſchiebt ſie's immerfort hinaus, wird nimmer mit ſich 
fertig und klebt feſt, daß kein Retten iſt.“ 
Er zog ſich hinter den Ofen zurück, als die Spieß⸗ 
geſellen luſtig hereinkamen. Alles war ihnen geglückt, 
und nun ſollte gut geſchmauſt und getrunken werden. 
„Wo iſt die junge Kröte, die muß uns aufwarten,“ 
rief Buckel. 
„Nein, ich will es thun,“ ſagte die Alte raſch, ob⸗ 
ſchon ſie ſich müd und matt geſchafft hatte und ihr die 
Beine wehthaten. Und ſie lief und rannte, bediente und 
goß ein, daß es auch nicht an einem fehlte und ſie Jakob 
vollends vergaßen. 
Auf einmal ward draußen an die Hausthür gefaßt, 
dann heftig gerüttelt. 
Die Bande horchte auf und ſah einander be⸗ 
treten an. 
Sie brauchte nicht lange im Ungewiſſen zu bleiben.
	        
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