Full text: Der Sohn des Millionärs

ſollt ihr euch aber auch einmal rühren. Wir werden ein 
jeines Geſchäft machen in dieſer Nacht. Alles iſt ſchon 
ſicher ausgekundſchaftet. Aber dann auch was Gut's 
hinterdrein! Alſo macht, daß wir 'ne gute Tafel mit 
Gebratenem und einen echten Trunk finden. Es wird 
etwa um zwei Uhr ſein. Wir ſind unſer fünf. Die 
andern haben was auf der Spur drinnen in der Stadt.“ 
„Für euch auch noch braten und zurichten mitten in 
der Nacht,“ ſagte die Alte unwirſch. 
„So, paßt's der alten Hexe hier nicht mehr?“ höhnte 
Buckel. „Na, wenn das Mahl nicht aufs beſte ausfällt, 
kann man ja darüber reden, ob das Loch da unten Raum 
genug für ſo eine hätte.“ 
Damit war er ſchon wieder aus der Thür. Die 
Alte ſtarrte einen Augenblick vor ſich hin, worauf ſie zu 
Jakob ſagte: „Geh' zum Schlächter und hol' Braten⸗ 
fleiſch“ 
Bald brodelte es auf dem Feuerherd und durch- 
duftete das Haus, und auch ſonſt ward noch manche 
gute Schüſſel zubereitet, und eine Tafel ſtand da, mit 
Tellern beſetzt, ſchön gedeckt, wie für Herren. Die Alte 
ließ es an nichts fehlen, was in ihren Kräften ſtand. 
Sie fürchtete ſich vor Buckel zumal. Er war ein 
Schlimmer. Man mußte ſich wohl vorſehen. Daß ſie 
ihm vorhin eine ſolche Antwort gegeben, das war ge⸗ 
ſchehen, ſie wußte nicht, wie. 
Jakob fing mitten in der Arbeit wieder davon zu 
reden an, ob es auch recht ſei, den Diebsgeſellen länger 
zu dienen? Die Alte aber verbat ſich die Rede zur Un⸗ 
zeit und fuhr über die Maßen unruhig umher, daß fie 
ihm leid that wegen des ſchmerzlichen Streits, der in ihr 
war. Ihn ließ ſie weiter nichts thun. „Wer weiß,“
	        
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