Full text: Der Sohn des Millionärs

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„Die Polizei vielleicht.“ 
„Warum die? Daß ſie nicht ſo viel zu thun hat 
mit den Dieben?“ 
„Nein, ſondern ſie will aus den Dieben ſolche 
machen, die ihr nachher helfen. Das ſind dann die ge⸗ 
jahrlichſten für uns. Die kennen alles.“ 
„Aber Großmutter,“ warf Jakob wieder ein, „Dr. 
Barnardo that ſein Werk nicht deshalb, ſondern um 
Gottes willen. Wenn der edle Lord den Dieben Geld 
gäbe; aber ich glaube, er redet zu ihnen über Gottes 
Wort und betet mit ihnen.“ 
„Nun,“ ſagte die Alte, „der Dümmſte iſt Igel nicht 
geweſen, daß er ſich fortmachte und etwas Beſſeres er⸗ 
wählte, und der Schlechteſte war er auch nicht, es ließ 
ſich mit ihm immer noch auskommen. Dir war er 
auch gut.“ 
Jakob beruhigte ſich nicht bei den allgemeinen Auf⸗ 
ſchlüſſen, die ihm die Alte gegeben hatte. Eines Abends, 
als mehrere von der Bande im „Fröhlichen Pächter“ 
anweſend waren, wagte er ſich mit einer Frage heraus. 
Die Antwort war ein Schlag über den Mund, daß ihm 
die Zähne wackelten und Blut aus den Lippen quoll. 
„So,“ ſagte Buckel, der es gethan, „jetzt frag noch 
mal nach dem. Haſt nichts zu fragen, daß du's weißt. 
Biſt ihm freilich ähnlich genug, du Zuckerhahn. Wenn 
du ihm aber nach willſt, ſo bedenk' dich dreimal vorher, 
rat' ich dir.“ 
Ein paar Tage ſpäter war Jakob ganz allein im 
Hauſe. Die Alte hatte eine Gelegenheit wahrgenommen, 
nach dem Bahnhofe zu fahren. Sie hatte in London 
allerlei zu beſorgen und konnte ſich auf Jakob verlaſſen,
	        
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