Full text: Der Sohn des Millionärs

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verloren hatte, und zwar einen, der Sechs aufwog. Das 
war Igel. Igel war in der Neujahrsnacht zum letzten⸗ 
mal im „Fröhlichen Pächter“ geweſen. Er ließ ſich da 
unter den alten Genoſſen nicht mehr ſehen, und ſie ver⸗ 
mieden augenſcheinlich, von ihm zu reden. Die beiden, 
die mit ihm die Neujahrsnacht in Exeter Hall verlebt 
hatten, waren zwar noch Mitglieder der Bande. Man 
ſchien aber ihrer nicht ſicher zu ſein und betrachtete ſie 
mit Mißtrauen. 
Jakob hätte gar zu gern gewußt, was aus Igel 
geworden, wo er geblieben war. Die Alte konnte ihm 
keine nähere Auskunft geben. Sie ſchüttelte den Kopf 
bei ſeiner Frage. „Ich hab' nur ſo viel vernommen,“ 
ſagte ſie, „daß er angefangen hat, den andern ernſt zu⸗ 
zuſprechen, ſie wollten miteinander das böſe Gewerbe ver⸗ 
laſſen. So etwas iſt ihnen ärgerlich geweſen, ſie haben 
ihn verlacht und ihm am Ende gedroht. Aber Igel iſt 
nicht von Seide. Der eine hat noch die Beule davon 
am Kopfe. Dann hat er ihnen aufgekündigt, und ſie 
haben ihn ungeſchoren gehen laſſen müſſen.“ 
„Was meinſt du denn, daß aus ihm geworden, 
Großmutter?“ 
„Weiß ich's? Er will kein Dieb mehr ſein. Da 
haſt du's.“ 
Als Jakob nachdenklich ſchwieg, fuhr ſie fort: „Ja, 
in Exeter Hall hat ſchon mancher den Rock umgekehrt. 
Der Lord verſteht's. Ich glaube, er bekommt dafür 
bezahlt, daß er ſolche Nachtverſammlungen hält. Sonſt 
würde er doch lieber ſchlafen oder trinken, mein' ich.“ 
„Aber er iſt ja ein Lord, und ein Lord iſt reich 
und vornehm,“ warf Jakob ein. „Und wer ſollte ihm 
auch dafür Geld geben?“ 
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