Full text: Der Sohn des Millionärs

— 50 — 
dieſem Orte um jeden Preis zu fliehen. Seine Pulſe 
flogen, ſeine Stirne glühte. Immer wieder glaubte er 
zu hören, daß ihm jemand zurief: „Fort! Fort! Fort!“ 
Er berechnete nicht mehr die Lebensgefahr, in die ihn das 
Verlaſſen des Platzes brachte, alle Schwüre und Drohungen 
der Bande waren vergeſſen über dem „Fort! Fort! Fort!“ 
das ſtets von neuem in ſein Ohr zu ſchallen ſchien. 
Schon hatte er die Hand auf die Mauer gelegt, um 
mit einem raſchen Verzweiflungsſprunge das Freie zu ge⸗ 
winnen, als ſie wie gelähmt nachließ. 
Ein Schuß! Und abermals ein Schuß! 
Dann lärmen Menſchenſtimmen im Schloß, auf dem 
Hofe, der plötzlich belebt iſt. Schatten huſchen daher. 
Ein paar fliegen mit ſchnellem Schwung über die Mauer. 
Auch Jakob iſt drüber. Er eilt mit dem Sturm um die 
Wette. „Fort! Fort! Fort!“ 
IX. 
Was auf der Klucht geſchah. 
In atemloſem Lauf ſtürzte Jakob fort, immerzu, 
immerzu. Er wußte ſelbſt nicht mehr, ob er floh vor 
der Geſellſchaft der ſpitzbübiſchen Genoſſen, beſonders des 
langen Heinrich, oder vor den etwaigen Verfolgern. Er 
ſah nur vor ſich, und konnte doch faſt nichts ſehen. 
Der Schnee, der ohne Aufhören gefallen und teilweis 
vom Sturm zuſammengefegt worden war, lag oft ſo hoch, 
daß er zur Hälfte darin verſank. Mühſam arbeitete er 
ſich durch und eilte weiter.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.