Full text: Der Sohn des Millionärs

— 46 
dem ſiebenten Gebot in Streit brachten. Er mußte Wache 
ſtehen helfen oder kundſchaften, ob keine Gefahr im Ver⸗ 
zug ſei, oder Sachen tragen, die ſie ihm aufluden. Weil 
ſie aber ſeiner noch mnicht ſicher waren, verbanden ſie ihm 
immer die Augen, wenn ſie auszogen, daß er nie wiſſen 
konnte, wo uer ſich befand. . Haüum d 
„Eines Ahends, ſpät ward nun auch wieder, eine 
Diebsfahzt gerüſtet und Jakob mußte mit. Er hatte 
nur ſo piel vernommen, daß es ein gut Stück aus dem 
eigentlichen London hinausgehe, Nachdem man eine 
Stunde lanug, marſchiert war, hoben ſie ihn guf einen 
Wagen, und als ſie das Tuch von ſeinen Augen nahmen, 
lag einer der pielen, Bahnhöfe der Stadt vor ihnen. Es 
war ein fürchterliches Wetter. Der Sturm jagte dichte 
Schneewolken vor ſich her, daß man kaum die Augen 
aufthun konnte. Dennoch war ein lebhafter Berkehr von 
Wagen und Fußgängern zu bemerken. Es war dicht vor 
Weihnachten, und wer irgeſd kann, der eilt da zu den 
Seinen und kauft quch wohl ein, wenn ey deutſche Sitte 
kennt, und kurz und gut, das Gedränge ließ einen ſchwer 
durch, Nach manchen Püffen von rechts und links ſaß Jakob 
aber endlich im Eiſenbahncoupe, und die anderen um ihn. 
„Sie hatten mit einander zu ziſcheln, während er be⸗ 
obachtete, wie Schneeflocken, um Schneeflocken gegen das 
Fenſter flogen. Puh! in einer ſolchen Nacht hinaus zu 
müſſen zu finſteren Thaten. Ihn ſchauerte vor Wider⸗ 
willen, Kälte und Aufregung. Er dachte auch an ſeine 
Kamergden hei Dr. Barnardo, wie gut die es hatten. 
So viel wußte er aber, niemals ſollte einer von ihnen 
oder der gute Doktor ſelbſt Böſes von ihm hören, niemals 
wallte er dem guten Doktor Schande machen, und wenn 
ſie ihn darüber tot ſchlügen. ö
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.