Full text: Der Sohn des Millionärs

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Mit einem Herzen, das an Gottes Liebe entzündet 
war, hat zuerſt der Paſtor Dr. Guthrie in Schott⸗ 
lands Hauptſtadt Edinburg ſich der unglücklichen Kinder 
angenommen. Er rief es laut durch ganz England, daß 
dieſe Kinder nicht wie erwachſene Verbrecher zu behandeln 
ſeien, ſondern daß die chriſtliche Liebe ſich ihrer erbarmen 
und für ſie Schulen, ſowie auch Zufluchtsſtätten gründen 
müſſe. So entſtanden für die zerlumpten Kleinen die ſo⸗ 
genannten Lumpenſchulen und Heimſtätten, wo ſie etwas 
lernen und ſich für einen ordentlichen Beruf vorbereiten 
konnten. Schulzwang gab es nicht. Viele unglückliche 
Kinder kamen aber mit Freuden und wurden tüchtige 
Menſchen, meiſtens Handwerker, teils in ihrer Heimat, 
teils in engliſch Kanada, Nordamerika, teils auch als 
Seeleute. 11 
Der edle chriſtliche Menſchenfreund, der berühmté 
Graf Shaftesbury in London, wirkte mit großem 
Erfolg für dieſelbe Sache. Andere wurden dadurch zur 
gleichen Liebesarbeit angefeuert, unter ihnen auch der 
ausgezeichnete Dr. Barnardo, von dem unſere kleinen 
Freunde eingeladen worden waren. — 
Jakob und Anna kehrten, wenn ſie ein wenig durch 
die nächſten Straßen geſtreift waren, alsbald immer wieder 
nach der Evangeliumshalle zurück. Sie fürchteten, den 
rechten Augenblick zum Eintritt zu verſäumen oder ihre 
Plätze durch andere, die früher gekommen waxen, ſchon 
beſetzt zu finden. Es war aber, wie ihnen bemerkt 
wurde, noch viel zu früh, als es dunkelte. Sie ver⸗ 
gaßen in ihrer Ungeduld, daß bei der ſpäten Jahreszeit 
und dem unwirtlichen Wetter die Tageshelle bald ver— 
ſchwand. 
J. Bonnet, Der Sohn des Millionäts. 3
	        
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