genügend geſchützt wären. Ein ehemaliger deutſcher Ab⸗
geordneter, Dr. Beta, bezeugt in ſeiner Schrift „Wohl⸗
thäter und Übelthäter der Menſchheit“, daß die Hunderte
von Londoner Stadtmiſſionaren viele Tauſende von
Poliziſten erſetzen.
Trotz alledem bleiben noch Maſſen verkommener
Menſchenkinder in London übrig. Etwa 30000 wandern
jährlich in die Gefängniſſe; etwa 12 000 haben nach⸗
gewieſenermaßen keinen ehrlichen Beruf, ohne ſchon nament⸗
lich auf der Liſte der Diebe und Verbrecher zu ſtehen.
Und unter den Tauſenden, den Zehntauſenden Verkommener
befinden ſich, leider! auch ganze Haufen unglücklicher
Kinder, die weder Vater noch Mutter haben oder kennen,
kein Heim beſitzen, nicht wiſſen, wovon leben und wo
das Haupt niederlegen; gar manche auch, die jählings
herausgeriſſen aus beſſeren, ja, aus glänzenden Familien⸗
verhältniſſen, von böſen Menſchen verborgen, feſtgehalten
und erzogen werden, um die Bahn des Laſters und Unter⸗
gangs zu betreten.
Von einem ſolchen Knaben handelt unſere Geſchichte,
und ihr werdet jetzt begreifen, wie ſein Leben in die tiefſten
Abgründe des Elends hinabführen konnte.
II.
Der kleine Jakob und der lange Beinrich.
Der graue, ſchwere Nebel, der London ſelten ganz
verläßt, hatte den Tag über wie ein Leichentuch über
ſeinen Plätzen, Straßen und Gaſſen gelegen. Eine der