Full text: Der Sohn des Millionärs

Füße treten? Wer hat dich geheißen, hier zu fegen? Das 
iſt mein Revier! Meins!“ 
„Es iſt nicht wahr,“ ſagte Jakob. 
„Was? Du willſt mich einen Lügner ſchelten, du 
neugebackenes Wurm von einem Geſellen, du?“ 
„Der Meiſter hat mir das Revier übergeben.“ 
„Ihr da, he!“ ſchrie der Obergeſell dem Dienſt⸗ 
perſonal zu, das von allen Seiten zuſammenlief, „bin 
ich nicht vor ſechs Wochen noch hier geweſen?“ 
„Freilich! Freilich!“ hieß es von allen Seiten. 
„Und der da will mir vorlügen, es iſt ſein Revier! 
Ein Gauner iſt er, gerad' heraus geſagt, wie es ſich 
ziemt für einen ehrlichen Mann wie ich. Er will mir 
jetzt auch mit Liſt und Lüge mein Revier ſtehlen. Ein 
Gauner bleibt doch immer ein Gauner.“ 
Aller Augen blickten betroffen auf Jakob. 
„Ja, ja, er hat auch ſolch ſcheues, verſchmitztes 
Weſen,“ ziſchelten einige, und immer lauter ward es nach— 
geſprochen. 
„Und wie er durch die Schornſteine gefahren iſt!“ 
bemerkten ein paar Stubenmädchen. „Als ob ihn ein 
böſes Gewiſſen jagte.“ 
„Seht ihr?“ ſagte Johnſton. „Ich will doch aber 
mal ſehen, was für'n Zeugs er euch zuſammengefegt hat. 
Wer iſt ſolches Gauners ſicher?“ 
Jakob hatte, als er von ſeinem Feinde ungerechter⸗ 
weiſe Gauner genannt wurde, ihn und die Zuhörer feſt 
und ruhig angeblickt, um ihnen dann ohne ein weiteres 
Wort den Rücken zu kehren und ſeiner Wege zu gehen. 
Johnſton ſcheute ſich nicht, nun die Vergangenheit 
Jakobs in entſtellter Weiſe zu erzählen. Das kitzelte die 
Ohren und reizte die Lachnerven. Die Mägde fuhren
	        
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