Full text: Der Sohn des Millionärs

den Lehrling, der ihren Lockungen, mitzumachen, beſtändig 
auswich. Wenn ſie ihn nur ein einzigesmal hätten 
zu Falle bringen können, das wäre ein Hauptſpaß für 
ſie geweſen. Sie ließen es ihn aber beileibe nicht merken, 
ſondern wie aus Liebe und Freundſchaft lagen ſie ihm 
an, es zu treiben wie ſie. Das Sprichwort aber ſagt: 
„Gebranntes Kind ſcheut das Feuer,“ und Jakob hatte 
ſchon zu viel geſehen, wohin das alles führte und 
auslief. 
Nun fingen ſie an, ihm das Leben ſchwer zu machen, 
was ſie konnten. Da hatte er ſchlimme Zeiten. Seinem 
Meiſter klagen mochte er nicht. Er wehrte ſich allein 
und litt im übrigen, was nicht abzuwenden war. 
„Einmal muß es doch auders kommen,“ dachte er, 
tröſtete ſich mit Gottes Verheißungen, die nicht logen, 
und hielt ohne Laut der Klage aus. 
Der Haß der Geſellen auf ihn ſtieg bis zum Gipfel, 
als der Meiſter ihn vor der Zeit zum Geſellen machte. 
Er ſtand ihnen damit ebenbürtig gegenüber, ſie konnten ihn 
nicht mehr ſo mir nichts dir nichts herumſtoßen und 
maulſchellieren wie als Lehrling. Die Böſen aber ſind 
reich an Tücken, wo ſie den Guten aus dem Wege räumen 
wollen. Sie griffen jetzt zu den ſchändlichſten Mitteln, 
zu Lügen, Verdächtigungen und Verleumdungen. Da 
ihnen ſein früheres Leben unter Dieben bekannt war, ſo 
ſührten ſie Gelegenheiten herbei, ihm Dinge zur Laſt zu 
legen, die andre, vielleicht ſie ſelbſt gethan hatten. Mit 
ſolchen wie er etwas zu ſchaffen zu haben, ſei eine Un⸗ 
ehre, ſagten ſie. Manche trauten ihren Lügenreden und 
hielten ſich von ihm zurück. Nur ſeine Herrſchaft war 
nicht umzuſtimmen, ſondern wußte aus eigener Einſicht und
	        
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