triebſamer Menſchenkinder kommen und gehen auch mit
der unterirdiſchen Eiſenbahn, die alle paar Minuten
heran- und abpfeift. Zu dem allen geſellt ſich der
Viadukt-Verkehr, der wieder über die Köpfe und
Häuſer fortgeht. Und trotzdem iſt in London nicht ſo
viel Wagenlärm wie in Berlin, wo das Straßenpflaſter⸗
gerumpel die Ohren ſchier betäubt, während die Londoner
Straßen macadamiſiert d. h. mit Platten belegt ſind,
nach dem Verfahren des Amerikaners Mae Adam.
Uns einen annähernden Begriff von der Rieſengröße
Londons zu machen, wollen wir mit ſeiner Einwohner⸗
zahl einige Vergleiche anſtellen.
Das ganze Königreich Sachſen hat etwa 3 Millionen
Einwohner. Aber London hat mehr als 4 Millionen.
Es wächſt Jahr für Jahr um etwa 80 000 Menſchen.
Wenn man alle deutſchen Großherzogtümer zuſammen⸗
nimmt, ſo übertrifft ſie die Einwohnerzahl Londons noch
um ungefähr ½ Millionen. London faßt etwa 332mal
ſo viel Menſchen in ſich als das ganze Königreich
Griechenland. Berlin, Wien und Paris zuſammen haben
etwa ſo viel Einwohner als London.
In dieſem Häuſer- und Menſchenmeere bildet die
Kuppel der Paulskirche eine Art Richtzeichen für die
Fremden. Von den verſchiedenſten Punkten iſt ſie ſichtbar,
von der Themſe, wie von Kenſal Green, von Highgate⸗
Cemetry, wie den Höhen von Greenwich. Wer aber das
dichte Leben und Treiben auf dem Fluſſe beobachten will,
für den bietet eine der Brücken, die die Themſe auf etwa
1300 überſpannen, den beſten Standpunkt. Da iſt die
Weſtminſter- oder Londonbrücke, die Chelſea- und Batterſea⸗
brücke, die Waterloo- oder Strandbrücke. Am intereſſanteſten
war die alte Londonbrücke wegen ihrer Geſchichte. Da