———
Zum Doktor oder zum Berenmüller?
Auf den rechtsrheiniſchen Bergen, in nächſter Nähe
des bei Lorch mündenden Wiſpertales liegt ein noch wenig
bekannter Ausſichtspunkt. Das Volk nennt ihn ‚an der
großen Buche⸗
Als ringsum der Wald ausgerodet wurde, um den
gewonnenen Boden zu Feld anzulegen, hatten die Holz—
hauer nicht das Herz gehabt, den auf der Spitze des
Gipfels hervorgeſproßten, üppig ſchlanken Buchenſtamm zu
fällen. Und ſo war er ſtehengeblieben und ſteht noch heute,
während ſchon viele Jahrzehnte lang der frühere Wald
boden vom Pflug durchfurcht wurde.
Der Baum hatte gehalten, was er in ſeiner Jugend
verſprochen hatte, und war im Einzelkampf mit Wind und
Wetter zu einer rieſenhaften Höhe und Breite heran
gewachſen. Durch ſeine Stellung und ſeine ungeheure
Größe aber bildete er für die Gegend ein faſt unentbehr
liches Wahrzeichen.
An der ‚großen Buche“ kreuzten ſich eine Menge Wege,
und jeder, der einen der Wege kam, war gewohnt, ſich
nach dem Baume zu richten.
Wie oft hörte man ſagen: „Ah, da iſt „die große
Buche!“ jetzt weiß ich mich zurechtzufinden.“ Aber oft
1*