Full text: Der Hexenmüller in der Wisper

betrachtete er die Mühle näher. Das war wahrhaftig 
wieder die Hexenmühle. Die Sinne wirbelten ihm. Er 
wäre beinahe den letzten Steig nach dem Hofe zu herunter⸗ 
gefallen. Da ſchallte auch ſchon die Stimme des Hexen⸗ 
müllers. 
„Nun, kommen Sie nur herein, junger Vetter! Ein 
Teller ſteht für Sie ſchon parat, auch hat meine Frau 
Ihr Bett zurechtgemacht. Sie ſehen, Sie kommen doch 
nicht fort, wenn ich nicht will.“ 
Der junge Forſteleve ſaß den Abend blaß und verblüfft 
da, ſo unterhaltend auch der Hexenmüller war. Er wurde 
früh ſchläfrig. Ob das Wachen in der vorigen Nacht, ob 
die Aufregung des Tages oder ein kleines Schlaftränkchen 
des Hexenmüllers ſchuld waren, wer weiß es. 
Er ſchlief in dem oberen Zimmer. Und als er kaum 
im Bette lag, hörte er weder das Klappern der Mühle 
noch das Rauſchen des Regens. Er war ſofort eingeſchlafen. 
Es mochte Mitternacht vorüber ſein, da fuhr er jäh aus 
dem Schlafe auf und ſaß horchend im Bette. 
Eine furchtbare Stimme hatte ihn geweckt. Jetzt ſchrie 
wieder dieſelbe Stimme: „Ich hole mir mein Papier ſelbſt 
und mache ihn kalt dabei, wie ich ſchon den jungen Kloſter⸗ 
bauer und den Förſter kalt gemacht habe. Alles, was 
zwiſchen mir und dem Hofe ſteht, muß dran, ſo wahr ich 
Lenz heiße.“ 
Es war der betrunkene „lange Lenz“‘, der wie ein 
Raſender tobte, und den umſonſt der Hexenmüller zu 
bändigen ſuchte. 
Der junge Seebold war mit einem Satze aus dem 
Bette und ſuchte nach einer Verteidigungswaffe. Denn 
dieſe Drohungen des »langen Lenz“ galten ihm. Das 
begriff er augenblicklich, mitten in der Schlaftrunkenheit. 
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