Full text: Der Hexenmüller in der Wisper

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der Hexenmüller ein lautes Hohngelächter ausſtieß, als er 
ihn den erſten Fußſteig, der aus dem Tal in die Höhe 
führte, einſchlagen ſah. 
Der eigentliche Weg hinauf nach den Dörfern ging 
erſt etwa zwanzig Schritte weiter talaufwärts ab. Der 
erſte Pfad dagegen führte nach einer kleinen Waldwieſe, 
die zu der Mühle gehörte und lief nach einem kleinen 
Umwege von der anderen Seite her nach der Mühle 
zurück. 
Des Weges Unkundige hatten ſchon öfters dieſen 
falſchen Pfad gewählt und, da ſie zur Mühle zurückkamen, 
an Hexerei geblaubt. 
Auf ähnlichen Erfolg rechnete auch dieſes Mal der 
Hexenmüller, und nicht mit Unrecht. 
„So,“ ſagte er, das Fenſter ſchließend, „jetzt brauchen 
wir dem Affen nicht nachzulaufen und ihm das Papier 
abzunehmen. Er bringt es uns ſelbſt wieder zurück.“ 
Der junge Seebold, in der Meinung, auf dem rechten 
Wege zu ſein, war ruhig weiter gegangen. Er wußte, 
wie dunkel und pfadlos der Wald war. 
Als er plötzlich wieder bergab ging, war er nicht 
verwundert, denn auch auf dem richtigen Pfade mußte 
man in ein Seitental der Wiſper wieder hinabſteigen. 
Selbſt als eine Mühle erſchien, wunderte er ſich nicht, 
denn auch dort mußte man an einer Mühle vorbei. Er 
wunderte ſich nur, wie ſchnell er dort hingekommen ſei. 
Denn dieſe Mühle war von der Hexenmühle faſt eine 
Stunde entfernt. 
„Das geht heute abend gut,‚“ ſagte er. Jetzt habe 
ich ſchon den halben Weg.“ 
Er ſah mit Hilfe eines Schwefelhölzchens nach der 
Uhr. Er war erſt eine halbe Stunde gegangen. Jetzt
	        
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