in jenem Teil des Tales die Wege unbekannt waren.
Doch der Hexenmüller ſtemmte ſich mit aller Gewalt
dagegen.
„Glauben Sie denn, ich ließe Sie gehen?“ ſagte er.
„Das wäre mir eine ſchöne Geſchichte, bei einem Wetter,
wo man keinen Hund vor die Türe läßt, einen Verwandten
bei Nacht und Nebel in den wilden Wald hinauszujagen.
So klein die Mühle iſt, eine Unterkunſt für die Nacht gibt
ſie noch.“
„Ich muß fort,“ erwiderte der junge Seebold mit
aller Beſtimmtheit. „Meine Tante iſt in ſchrecklicher
Aufregung, und wenn ich nicht heimkomme, fürchtet ſie
das Schlimmſte. Geſtern iſt erſt der Förſter geſchoſſen
worden, und ſie glaubt gewiß, wenn ich ausbleibe, mich
hätte ein gleiches Los getroffen.“
Der lange Lenz ſtürzte raſch ein großes Glas Brannt
wein, das vor ihm ſtand, hinunter, und ſchaute grimmig
vor ſich hin.
„So bleiben Sie doch!“ ſagte der Hexenmüller, da der
junge Forſtmann nach ſeiner Jagdflinte und ſeinem Hute
griff. „Wenn Sie nicht gutwillig folgen, muß ich von
meiner Zaubergewalt Gebrauch machen und Sie hierher
bannen.“
„Das tun Sie doch nur!“ ſagte lachend Otto Seebold.
„Gut!“ erwiderte der Hexenmüller. „Ich laſſe Sie
jetzt gehen, um Ihre Luſt zu büßen, aber in einer halben
Stunde ſind Sie wieder da.“
„Da werde ich nach der Uhr ſehen müſſen,“ ſpottete
der Forſteleve.
Nach kurzem Abſchied ſprang er darauf in den ſtrömenden
Regen hinaus und eilte raſchen Fußes dahin. Dabei
merkte er nicht, wie wütende Blicke ihm folgten, und wie