„Geben Sie mir das Papier mit,“ ſagte nach einer
Weile der Forſteleve. „Ich will es meiner Großtante
zeigen.“
Der lange Lenz gab es. Er hatte die mißbilligende
Geberde des Hexenmüllers nicht geſehen. Der junge
Seebold ſteckte es ein.
Der Hexenmüller war ſo ärgerlich über den dummen
Streich ſeines Genoſſen, daß er beinahe in Gegenwart
des jungen Mannes losgefahren wäre. Doch bezwang er
ſich noch rechtzeitig. Als dagegen jetzt derſelbe hinaus
ging, um nach dem Wetter zu ſehen, platzte er heraus.
„Verdammter Schafskopf!“ rief er. „Willſt du mit
deiner Dummheit den ganzen Plan wieder verderben?
Dieſes Papier hat nur Wert, wenn es in unſerer Hand
bleibt, wenn wir damit unſere etwas dunkelen und zweifel⸗
haften Anſprüche bekräftigen können. Mit ihm können
wir nur Buben und alte Weiber ſchrecken und ſie zu
übereilten Handlungen hinreißen. Dazu iſt es gut. Da
iſt es mir ſo lieb wie bare fünfzigtauſend Taler, zumal,
wenn der alte Rumorer, der geſpenſtige Kloſterbauer,
ſeine Schuldigkeit tut. Dagegen, wenn es irgend ein
anderer, z. B. der Doktor Stutzer, in die Finger bekommt,
iſt es ein wertloſer Fetzen. Um jeden Preis muß das
Ding wieder in unſeren Beſitz. Der Burſche darf nicht
eher aus dem Haus. Aber du läſſeſt die Hände davon.
Denn jedesmal, wenn ich alles auf das Feinſte geebnet
und die Schlingen gelegt habe, kommſt du wie ein täppiſcher
Hund und reißeſt es wieder auseinander.“
Der andere ſchwieg, teils im Bewußtſein ſeiner Schuld,
teils weil der junge Mann wieder zurückkehrte.
Es handelte ſich um das Fortgehen desſelben. Die
Dämmerung war hereingebrochen, und er eilte, weil ihm