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fuhr ab und zu ein Regenſchauer wider die klirrenden Fenſter
ſcheiben.
Es war ſchon ſpät in der Nacht geworden. Der
Wächter hatte längſt elf Uhr geblaſen. Um dieſe Zeit
brannte ſonſt kein Licht mehr, weder im Hofe, noch in den
nahen Dörfern. In jener Nacht jedoch war das letzte
Haus im Dorf erleuchtet, wo der Förſter wohnte. Dort
weinte eine leichtſinnige Mutter um ihr todkrankes Kind
und horchte geſpannt auf die Atemzüge ihres im heißen
Wundfieber liegenden Gatten. Und auch im Kloſter—
hofe blinkten noch die Fenſter im Zimmer der alten
Kloſterbas“ hell in die Nacht hinaus.
Dort wartete die in Ehren grau gewordene Beſitzerin
in Fieberſchauern der Furcht auf die Geſpenſter der Nacht,
die ſie von Haus und Hof vertreiben wollten, und warf
von Zeit zu Zeit einen Blick voll innigen Mitleids auf
ihren jugendlich blühenden Neffen, der, das Buch in der
Hand, in der Sofaecke eingeſchlafen war.
Es wäre trotz des heulenden Sturmes draußen recht
gemütlich in dem Zimmer geweſen, wenn die Angſt nicht
geweſen wäre. Das Feuer brummte ſo fröhlich, der Tee—
keſſel ſang ſein Lied, und die behagliche Stille und Wärme
lud unwillkürlich zum Schlafen ein. Aber die Alte horchte
zitternd auf den Pendelſchlag der Uhr, der die Geiſterſtunde
immer näher brachte.
Da hob es aus. Da ſchlug es zwölf. Jetzt hatten
die Geiſter Macht. In ſcheuem Entſetzen blickte die Frau
um ſich. Aber kein Geiſt erſchien.
Allmählich legte ſich dadurch die Aufregung der Alten.
Sie fühlte erſt jetzt, wie müde ſie war. Die Müdig⸗
keit aber behauptete ihr Recht. Auch ſie ſchlief ein; an⸗
fangs noch aus dem Schlafe aufſchreckend und furchtſam
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