von der Gemeinde ruhig einſtreichen, ohne irgend etwae
dafür zu leiſten.
Konnte es ein beſſeres Geſchäft in der Welt geben?
von der Gemeinde ruhig einſtreichen, ohne irgend etwae
dafür zu leiſten.
Konnte es ein beſſeres Geſchäft in der Welt geben?
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Der Gemeinderat des Dörfchens beſchloß, die Kinder
den nächſten Verwandten zu übergeben. Das war der alte
Hexenmüller in der Wiſper. Aber dieſer war geſcheit wie
ein Menſch, wie man dort in der Gegend ſagt, und be
dankte ſich für den Familienzuwachs.
Den Fritz, der ſchon ein derber, brauchbarer Junge
von dreizehn Jahren war, erklärte er zuletzt, wolle er
nehmen, aber das Mädchen unter keiner Bedingung. „Er
hätte genug von dieſer Sorte,“ meinte er.
So wurde Kleinröschen öffentlich ausgeboten und dem
Wenigſtnehmenden im Ort zur Pflege und Erziehung über
geben.
Kleinröschen war nicht in die beſten Hände gefallen.
Ihr Pflegevater war ein herzloſer Spekulant, aller
dings nur im kleinen.
Seines Zeichens eigentlich ein Schuhmacher, verwaltete
er mit der dieſen Leuten eigentümlichen Unruhe noch ein
halb Dutzend Gemeindeämter.
Er war Gemeinde⸗ und Ortsdiener, Kuh- und Schweine
hirt, Glöckner und Nachtwächter. Allein alle dieſe Amter
nebſt einigen mageren Ackern und ſeinem Schuſterſtuhl
vermochten ſeine ſchwere Familie nicht zu ernähren. Er
ſchickte darum ſeine Kinder auf die Bettelfahrt und tat
ſelbſt, ſozuſagen, gar nichts.
Bei Röschen überlegte er, daß dieſelbe, wenn er ſie
mit den anderen betteln ſchickte, ihm eher noch etwas ein—
bringen, als Koſten verurſachen würde. Er konnte alſo
das Koſt⸗ und Pflegegeld als ein weiteres Einkommen
Die Dampfwolken, die er ſeiner ſchwarzen Pfeife ent