Full text: Kinderlust

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ſie. Wenn ſie dann ſo beiſammen waren, ſagte ihnen 
der Mann oft: „Fiſchlein! Fiſchlein! nehmet euch in Acht 
und ſchwimmt nicht oben auf dem Waſſer, wenn ich nicht 
bei euch bin. Schwimmt auch nicht durch das Gitter in 
den großen Teich, der neben dieſem kleinen iſt!“ 
Aber die Fiſchlein verſtanden ihn nicht. Da dachte 
der Mann: „Ich will's ihnen wohl verſtändlich machen,“ 
und ſtellte ſich an das Gitter. Wenn dann eins von 
ihnen kam und durchſchwimmen wollte, dann ſchlug er 
mit einem Stöckchen in's Waſſer, und das Fiſchlein 
ſchwamm dann zurück. So that er auch, wenn eins von 
ihnen oben auf's Waſſer kam, damit es wieder hinunter 
ginge. Nun, dachte er, werden ſie es wohl verſtanden 
haben, und ging nach Hauſe. 
Da kamen die drei Fiſchlein zuſammen und ſchüttel⸗ 
ten die Köpfchen und konnten nicht begreifen, warum ſie 
nicht durch das Gitter und oben auf das Waſſer kommen 
ſollten. „Warum ſollen wir eingeſperrt ſein?“ ſagten ſie. 
„Ich ſchwimme durch das Gitter in den großen Teich,“ 
ſagte das erſte. „Und ich will ein wenig oben auf dem 
Waſſer ſpielen,“ ſagte das zweite. Das dritte aber ſagte 
nichts und dachte: „Der Mann wird es ſchon beſſer wiſſen 
als ich, was für uns gut iſt; ich will ihm gehorſam ſein.“ 
Und es blieb unten im Waſſer, aber die andern beiden 
thaten, was ſie geſagt hatten. Das Eine ſchwamm in 
den großen Teich, und es kam ein großer Hecht und ver⸗ 
ſchlang es. Das Andere ſpielte oben auf dem Waſſer 
im Sonnenſchein, und es kam ein Raubvogel raſch her⸗ 
nieder, fing das thörichte Fiſchlein und flog damit fort 
und fraß es auf. Nur das kluge und gehorſame dritte 
Fiſchlein blieb am Leben. 
Der gute Mann betrübte ſich über die beiden un⸗ 
folgſamen Fiſchlein; an dem dritten hatte er aber viele 
Freude und brachte ihm alle Tage das beſte Futter, und 
wenn es noch nicht geſtorben iſt, dann lebt es noch.
	        
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