wieder in den Wald. Das Singen ſchien ihm gar zu
ſchwer, aber das Rufen der Vögel, wenn ſie: Guck, guck!
ſagten, das gefiel ihm. Darum ſtudirte er drei Tage
darüber, auch „Guck, guck!“ zu rufen, aber er ſprach es
nicht recht aus und rief immer: „Kuck, kuck!“ So hat
er's von jener Zeit an immer gerufen, und davon hat
er ſeinen Namen bekommen. Wäre er länger in die
Schule gegangen, ſo hätte er auch wohl noch mehr ge—
lernt, der Faulpelz!
41. Das treue Fiſchlein.
In einem klaren Wäſſerchen lebte ein junges Fiſch⸗
lein. Das war ſo ſchön, wie du noch nie eines geſehen
haſt. Seine Schuppen glänzten wie Gold, wenn die
Sonne darauf ſchien; und es war ſo luſtig im Waſſer,
wie ein Vöglein in der Luft.
Da kommt eines Tages ein Fiſcher heran, der hatte
an einen ſpitzen Haken ein Würmchen geſteckt. An dem
Haken war eine Schnur, und die Schnur ſaß an einer
langen Stange feſt. Jetzt läßt er die Schnur mit dem
Haken und dem Würmchen in das Waſſer hinab und
wartete ganz ruhig, bis die Fiſchlein herankamen.
Unſer Goldfiſchlein kommt auch heran und ſieht auf
einmal das Würmchen, aber den Haken und die Schnur
und die Stange und den Fiſcher ſah es nicht. Weil unſer
Fiſchlein Hunger hatte, ſchnappt es nach dem Würmchen
und ſchluckt es auf. Aber es hatte auch den Haken mit
aufgeſchluckt, woran die Schnur feſt war. Der Fiſcher
hatte das Alles angeſehen und zog nun die Schnur raſch
in die Höhe, und das Fiſchlein mußte mit aus dem Waſſer
heraus. Er machte es von dem Haken los und wollte
es in ſeinen Sack ſtecken.
Da fängt Goldfiſchlein auf einmal an zu ſprechen
und ſagte: „Lieber Mann, laßt mich doch leben, ich bin
ja noch ſo jung und klein, ich möchte lieber noch ein
wenig im Waſſer ſpielen. Jetzt habt ihr auch noch keinen
Nutzen von mir, denn ich bin ja nur ein Mund voll.
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