Full text: Kinderlust

18. Die Mäuslein. 
Eines Tages mußte die alte Maus ausgehen und 
ſagte zu ihren Kinderchen: „Ich hole etwas zu eſſen und 
muß euch allein laſſen. Seid unterdeſſen recht artig und 
bleibt ja in eurem Stübchen. Vergeßt das nicht. Draußen 
iſt die Katze, die lauert auf euch und möchte euch gerne 
auffreſſen.“ So ſprach die Mutter Maus und küßte jedes 
Mäuslein und ging. 
Die Mäuschen ſpielten allerlei, um ſich die Zeit zu 
vertreiben und waren recht vergnügt. Nur eines, ein 
kleines, luſtiges Büblein, wollte nicht zufrieden ſein. Dem 
war es zu enge in der Stube und es wollte hinaus. 
„Laßt mich ein Bischen vor die Thür W—— — bat es. 
„Es wird mir ſicher nichts Arges geſchehen. „Die Schweſtern 
aber ſagten: „Nein! Wir wollen artig bleiben, wie es die 
Mutter befohlen hat.“ 
Das Bürſchlein ſchwieg und ſchaute ganz verdrießlich 
umher. Bald darauf ſchlich es ſich heimlich zur Thür 
hinaus. Die Schweſtern fuhren fort zu ſpielen! Auf ein— 
mal hörten ſie draußen einen lauten Schrei. Das Brüder⸗ 
lein war der Katze in die ſcharfen Krallen gefallen, und 
mit ſeinem jungen Leben war's vorbei. Ach, da weinten 
die andern Mäuslein ſehr. Und als die Mutter nach 
Hauſe kam, hatte ſie kein Söhnchen mehr. Wie weinte 
und klagte da die arme Mutter Maus! 
Wie die Thiere ſprechen. 
Der Hahn kräht — kikriki! 
Das Vöglein ruft — ziwi! 
Das Hündchen bellt — wau, wau! 
Das Kätzchen ſchreit — miau! 
Der Kuckuck ruft — kuku! 
Die Eule macht — uhu! 
Das Fröſchlein quakt — koah! 
Die Ente ſpricht — quaqua! 
Die Kuh ſagt nur — muh! muh!
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.