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Bäuerlein, Bäuerlein, tick, tick, tack
Komm zu dir mit Sack und Pack,
Komm zu dir, damit ich lern',
Wie man ausdriſcht Korn und Kern!
Bäuerlein, Bäuerlein, tick, tick, tack,
Ei, wie iſt denn der Geſchmack
Von dem Korn und von dem Kern,
Daß ich's unterſcheiden lern'!
Bäuerlein, Bäuerlein ſpricht und lacht:
Finklein, nimm dich nur in Acht,
Daß ich, wenn ich dreſch' und klopf,
Dich nicht treff' auf deinen Kopf!
Komm herein und ſieh und ſuch',
Bis du ſatt haſt und genug;
Daß du nicht mehr hungrig biſt,
Wenn das Korn gedroſchen iſt.
5. Die Gelbſchnäbel.
Es war einmal ein Kater, der hieß Miez. Eines
Tages ging er im Garten ſpazieren und ſah an den Bäu⸗
men in die Höhe. Da ſtreckten auf einem Baume ein
paar neugierige junge Vöglein die Hälſe aus dem Neſte
und fingen an zu rufen: „Piep, Miez!“ denn ſie meinten,
der Kater könne nicht auf den Baum hinauf. Miez
ſchnurrte vergnügt und ſagte: „Ei, Finklein, guten Mor⸗
gen! ich komme ſchon.“ Miez ſprang an den Baum hinan,
ſetzte immer einen Fuß vor den andern und war bald
oben bei dem Neſte. Eben ſtreckte er ſeinen Fuß mit den
ſcharfen Krallen nach dem Neſte, puff! da flog ihm ein
Stein an den Nacken. Der kleine Karl, dem die Vöglein
lieb waren, warf den Kater mit einem Steine und traf
ihn ſo gut, daß er vom Baume fiel. Unten an dem
Baume lag ein Stein, auf den fiel Miez und verſtauchte
ſich die Pfote, mit der er die Vöglein hatte greifen wollen,
und hinkte erbärmlich fort. Die Vöglein in dem Neſte