Und trotzdem war Poeſie dort reichlich zu
finden. Daß der einſtige Vorfahr im Pfarr⸗
amte aus dem vorigen Jahrhundert, der Ma⸗
giſter Benediktus Nördlinger, deſſen Nachfahr
ihm im Totenbuche die Grabſchrift ſetzte:
Tibi, Benedicte, benedicat Benedictus.
Dich, Geſegneter, ſegne der Geſegnete. —
ein poetiſcher Mann war, iſt freilich bei einem
Magiſter der Theologie und der freien Künſte
nichts Auffallendes und ſah man klärlich am
Pfarrgarten. Er hatte dort allerhand kanoniſche
Bäume gepflanzt. Außer dem Weinſtock, der
ſich an der Wand der großen Scheune hinzog
und in Bogengängen durch den Garten, zwei
große Lebensbäume, die zu meiner Zeit ſechzig
Fuß hoch noch ſtänden, darunter er eine der
Hütten gebaut. Dann ein großer Maulbeer⸗
baum mit ſüßen Früchten, mahnend an die
ſüßeſte Frucht, die einſt daran hing, an den
ſehnſüchtigen Zachäus; dann eine große
Trauerweide, mahnend an die Weiden zu
Babylon, da Iſrael ſeine Harfen weinend hin⸗⸗
hängte. Dann eine Wächterhütte hoch auf der
Mauer mit Kürbis reichlich umſponnen, mahnend
an die Hütte im Kürbisfelde, davon Jeſaja der