Full text:

— 10 — 
Geſpräch. — Da räuſperte er ſich und ſing nach 
einer Weile an: „Mein“ — ſo viel als: Erlauben 
Sie einmal — „mein“ — „Herr Pfarrer, ich 
hätt' was auf'm Herzen.“ 
„So?“ erwiderte ich, „ſagt's nur.“ 
„Ja, ſeh'n Se (ſehen ſie) Herr Pfarrer, 
das Wort vom Sonntag vor vierzehn Täg is 
m'r halt in der Seele gebliwe, daß Sie geſagt 
hawen, Sie hätten bei uns noch nix g'fangen 
und ſin doch ſchon faſt zwee Johr do in der 
Gemeen. Gucke Se, da haww ich denke 
müſſe an den Mispelsbaam. Letzthin neemlich, 
ſecht (ſagt) unſer Kathel: „Vatter, wenn'r n'auf 
fahrt un den Acker zackert im Rheinſtückl, dann 
geht n'ein in Wald und bringet m'r Mispeln 
mit.“ Ich ſag: „'s is recht, Kind, Du ſollſt 
Mispeln hawwen.“ Wie ich halb fertig bin 
mit'm Zackern, geh' ich in Wald n'ein. Aber 
da war nix als Dornen un Hecken, un ke'n 
(kein) Mispelesbaum vorn un hinnen. No, ich 
denk, Du läßt Mispeln Mispeln ſein, die 
Kathel braucht kein Mispeln. Wie ich fertig 
war, haww' ich doch gedenkt, du gehſcht en 
annern Weg n'ein. Do waren aa nix als 
Dornen, ich bin aber durch, und habb' mich 
wohl blutig g'riſſen, aber wie ich durch war,
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.