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Geſpräch. — Da räuſperte er ſich und ſing nach
einer Weile an: „Mein“ — ſo viel als: Erlauben
Sie einmal — „mein“ — „Herr Pfarrer, ich
hätt' was auf'm Herzen.“
„So?“ erwiderte ich, „ſagt's nur.“
„Ja, ſeh'n Se (ſehen ſie) Herr Pfarrer,
das Wort vom Sonntag vor vierzehn Täg is
m'r halt in der Seele gebliwe, daß Sie geſagt
hawen, Sie hätten bei uns noch nix g'fangen
und ſin doch ſchon faſt zwee Johr do in der
Gemeen. Gucke Se, da haww ich denke
müſſe an den Mispelsbaam. Letzthin neemlich,
ſecht (ſagt) unſer Kathel: „Vatter, wenn'r n'auf
fahrt un den Acker zackert im Rheinſtückl, dann
geht n'ein in Wald und bringet m'r Mispeln
mit.“ Ich ſag: „'s is recht, Kind, Du ſollſt
Mispeln hawwen.“ Wie ich halb fertig bin
mit'm Zackern, geh' ich in Wald n'ein. Aber
da war nix als Dornen un Hecken, un ke'n
(kein) Mispelesbaum vorn un hinnen. No, ich
denk, Du läßt Mispeln Mispeln ſein, die
Kathel braucht kein Mispeln. Wie ich fertig
war, haww' ich doch gedenkt, du gehſcht en
annern Weg n'ein. Do waren aa nix als
Dornen, ich bin aber durch, und habb' mich
wohl blutig g'riſſen, aber wie ich durch war,