Full text: Des Herzens Heimat

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er ſich auch ſein bisheriges Arbeitszimmer, dem eine Über— 
ſicht des Fabrikhofes zum Vorteil gereichte, vorbehielt. 
Für alles Übrige ließ er Jutta freie Hand. Er berief 
ſeinen Architekten und hatte ſelbſt die größte Freude daran, 
wie ſie ihm ihre Pläne und Wünſche auseinanderſetzte, wie 
ſie nichts Geringeres verlangte, als daß er dem alten 
Hauſe einen Ausgang nach dem Garten ſchaffe und der 
erſten Etage einen weiten, von allen Seiten geſchützten 
Balkon, der den bequemen Genuß der friſchen Luft ge— 
ſtatten ſollte. 
Der Bauverſtändige ging bereitwillig auf die Ideen 
der jungen Dame ein. Er machte ſich eine gewiſſe Ehre 
daraus, ihrer heitern Zuverſicht gegenüber die vorhandenen 
Schwierigkeiten mit Scharfſinn und Geſchick zu überwinden, 
die Arbeiten ſelbſt aber mit erſtaunlicher Geſchwindigkeit 
zu fördern. Ein Glücksſtern waltete darüber, inſofern die 
Witterung der zu baulichen Veränderungen ſonſt nicht 
geeigneten Jahreszeit ausnahmsweiſe mild und trocken war, 
und Jutta hatte die Genugthuung, binnen wenigen Wochen 
eine Einrichtung herſtellen zu können, die mit einfacher 
Vornehmheit den Zauber des Behaglichen verband. 
Ihr Gatte war entzückt davon. Jetzt ſah er mit 
einem Male verwirklicht vor ſich, was ihm in jüngeren 
Jahren vorgeſchwebt, was er gern gehabt hätte, aber doch 
in ſo durchaus harmoniſchem Geſchmack nicht anzuordnen 
verſtand. Mit dem freudigſten Eifer hatte er die Be⸗ 
mühungen ſeiner jungen Gattin unterſtützt, beſonders durch 
die reichlichſte Gewähr der Mittel für alles, was ſie 
wünſchte. Denn ſeiner zärtlichen Ermutigung ungeachtet, 
wollte ſie oft zaghaft werden, wenn ſich ſo viele und koſt⸗
	        
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