Full text: Des Herzens Heimat

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„Du meinſt Herrn van Smitten?“ erwiderte Jutta. 
„Er iſt wirklich ein echter Freund in der Not und meine 
Eveline —“ 
„van Smitten, richtig! Das klingt holländiſch; was 
iſt er eigentlich?“ fragte Frau von Guttendorf weiter. 
„Fabrikant, ſo viel ich weiß!“ antwortete die jüngere 
Schweſter. „Er iſt nur als Kurgaſt hier, aber Vater 
hatte ſich ſehr mit ihm befreundet. Sie ſpielten täglich 
ihre Partie mit einander und ſo kam es, daß er ſich auch 
zuerſt bei dem Unglück des lieben Papa aller Angelegen⸗ 
heiten annahm!“ 
Leonie wäre unerſchöpflich im Weiterfragen geweſen, 
während ihr Gatte völlig ſchweigſam verharrte, wenn nicht 
von außen Anforderungen der verſchiedenſten Art an Jutta 
laut geworden wären, ſo daß die ruhige Unterhaltung mit 
der Schweſter aufhören mußte. 
Dieſe übernahm es indeſſen, an Tante Tine zu 
ſchreiben, um ihr mit der Trauerkunde vom Tode des 
Vaters eine Einladung zukommen zu laſſen, Jutta für einige 
Zeit zu beſuchen. 
„Du mußt ſelbſt ſagen, Philipp, daß dies eine gute 
Auskunft iſt!“ ſagte die ſchöne Frau zu dem Gatten, als 
ſie mit ihm allein war. 
„Ich wüßte wahrhaftig nicht, wo ich Jutta anſtändig 
bei uns unterbringen ſollte. Das Zimmer mit Fräulein 
zu teilen, würde doch kaum angehen, auf die Dauer gar 
nicht!“ — 
„Vielleicht würde Deine Schweſter mit der Zeit Dich 
gern im Haushalt und bei den Kindern unterſtützen, ſo daß 
Fräulein überflüſſig würde?“ ſagte Herr von Guttendorf.
	        
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