das penſéefarbene Koſtüm, deſſen weiche Farbe und herrliche
Stoffe ſich ihrer Geſtalt, ihrem lebensvollen Kolorit ſo gut an⸗
paßten. Nur der Strohhut war vertauſcht mit einem Barett
von Samt in der gleichen Farbe des Kleides; es ſtand ihr
äußerſt vorteilhaft und das heitere Bewußtſein ihrer gelingenden
Anſchläge gab ihrer Erſcheinung etwas beſonders Claſtiſches.
„Konamen Sie, ich freue mich ſo!“ ſagte ſie den
Korridor durchſchreitend zu Herbert. „Mein Mann iſt ruhig
vorhin nach Xheim gefahren, er hat keine Ahnung!“
In dieſem Augenblicke öffnete ſich die Thür zu Daniels
Zimmer, an der ſie vorübergingen und er ſelbſt erſchien
auf der Schwelle.
„Komm herein, Jutta, ich habe mit Dir zu reden!“
ſagte er, ihre Hand faſſend, ſo ernſt, daß an Widerſpruch
nicht zu denken war. Sie hätte auch nicht widerſtehen können
oder mögen, denn ſein Ausſehen flößte ihr Beſorgnis ein.
„Fahren Sie allein, lieber Herbert, ſchnell, es iſt keine
Zeit zu verlieren!“ rief ſie und trat dann, alles andere
vergeſſend, in das Zimmer ihres Gatten.
Er hatte ihre Hand losgelaſſen, er ſtand ihr gegenüber
und ſah ſie an. Wie lieblich war ſie mit dem leicht erblaßten
Geſicht, die lieben ſchönen Augen voll Angſt auf ihn geheftet.
„Jutta, Jutta!“ rief er jetzt in ſteigender Qual die Hände
ringend, „wie kannſt Du mir das thun und Dir ſelbſt! —
Warum haſt Du mir nicht die Wahrheit geſagt, da Du doch
weißt, daß ich Dich mehr liebe, als alles, mehr als Leben,
Ehre, Gut und alles. — Warum, wenn ich Dir nichts
mehr war, und er, Deine erſte Liebe wieder Dein Glück,
Deine Welt, warum kamſt Du nicht und ſagteſt es mir? —
Ich würde, ich müßte einen Ausweg finden, nur nicht ſo,
o mein Kind, meine Jutta, nur nicht mich verlaſſen!“
Es war ein Ton unausſprechlichen Grams, mit dem
er ſprach; er ſchlug beide Hände vors Geſicht, Thränen
drangen hervor; der ſtarke Mann weinte.
Jutta hat ihn endlich verſtanden.
„O, Du armes, liebes, großmütiges Herz!“ rief ſie