25. Kapitel.
ährend ſich Jutta einem Samaͤriterdienſte hingab,
der ihr in dieſem Falle weit mehr Pflicht als
Sache des Herzens war, denn ihre Sympathie für Nina
Winter war nie groß geweſen, zogen ſich am Himmel
ihres eigenen häuslichen Lebens Gewitterwolken zuſammen,
deren wechſelnde Schatten ſie eben deshalb nicht beachtete,
weil ſie von allen Seiten lebhaft in Anſpruch genommen war.
Sie hatte mit den Vorbereitungen für ihre heimlich
geplante Feſtfeier zu thun, ſie mußte mit Herbert mancherlei
beſprechen, mußte briefliche Beſtellungen, häusliche Anord⸗
nungen machen und die Zeit, die ſie ſo nötig dazu gebraucht
hätte, wurde ihr durch die umſtändlichen Fahrten nach der
Stadt vielfach geraubt.
Auch war es natürlich, daß die ganze Kataſtrophe, der
Verkehr mit Nina ſie außerordentlich aufregte, wie ſie gleich
von der zuerſt eintreffenden Nachricht heftig erſchüttert
worden war.
Wie ruhig ſie auch Nina Winter ihren Weg zu zeigen
bemüht war, in ihrem eigenen Kreiſe, gegen Daniel zumal,
ſprach ſie ſich lebhaft erregt aus.