größte Freude war, wenn ſie ſein Haus zu einem Sammel⸗
platz heiterer Geſelligkeit machte, wie er beſonders die Gaſt⸗
freundſchaft im engliſchen Stil, die den Freunden wochen⸗
lang zum zwangloſeſten Verkehr Aſyl bietet, liebte.
Er ſchätzte ihren Schwager Guttendorf ungemein hoch
und Leonies heitere Genußliebe, mit der ſie alles, was
Marſtein bot, höchſt wohlgefällig für ſich und die Ihrigen
in Anſpruch nahm, ſo lange es angiag, hatte ihm bei ihrem
Beſuch das angenehmſte Gefühl ſeines Reichtums gegeben
So war Jutta überzeugt, es würde eine höchſt erwünſchte
Überraſchung für ihn ſein, wenn zu ſeinem Geburtstag die Ge⸗
ſchwiſter als fröhliche Gäſte für längeren Aufenthalt eintreffen
würden. Sie hatte an Leonie und ihren Schwager geſchrieben,
hatte ſie eingeladen und bereitwilligſt Zuſage erhalten.
Ebenſo hoffte ſie, daß Eveline, deren Schickſal ihr Stein
um Stein auf den mühevollen Lebensweg legte, diesmal alle
Hinderniſſe würde beſiegen können, um im Hauſe der ge⸗
liebten Freundin eine Zeit der Erholung und Ruhe zu verleben.
Sie hatte dieſe heiteren Ausſichten mit Herbert, der
ſich ja ſo leicht und ſchnell ihrem kleinen Kreiſe vertraulich
eingefügt hatte, beſprochen, beſonders, weil ſie ſeiner Mit⸗
wirkung und Hilfe zum Arrangieren eines kleinen Feſtes,
Konzert, Feuerwerk, Souper und Ball, das den Tag verherr⸗
lichen ſollte, benötigt war. Alles hatte ſich bis jetzt ihren
Wünſchen gemäß geſtaltet, nun war es die auffallende Ver⸗
ſtimmung ihres Gatten einerſeits und dann der jähe Miß⸗
ton herabwürdigender Deutung ihres Verkehrs mit Herbert,
den Nina Winter heute in ihr unbefangenes Herz ge⸗
worfen, was ſtörend in ihre Pläne zu greifen ſchien.
Aber ſie wollte ſich nicht irre machen laſſen. Was auch ihren