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„Es ſcheint!“ lachte Herr van Smitten, „ihre kleinen
Quittungen ſind ſehr zahlreich vorhanden!“
Damit war für den Augenblick die Sache erledigt,
bis ſie ihm im Zuſammenſein mit Jutta nochmals einfiel,
da ſie im Geſpräch gegen Herbert, der zugegen war, ihre
Freundin Eveline erwähnte.
„Wird ſie denn kommen?“ fragte Daniel.
„Wenn ſie irgend kann, gewiß!“ erwiderte ſeine Frau.
„Nun, Du haſt ihr den Weg jedenfalls ſchon doppelt
und dreifach möglich gemacht!“ ſagte er lächelnd.
Sie blickte erſtaunt zu ihm auf und entgegnete: „Doch
noch nicht! Noch gar nicht diesmal!“
„Ei, Du kleine Verſchwenderin, warte nur!“ rief Herr
van Smitten jetzt neckend. Da jedoch Jutta die pekuniäre
Unterſtützung der Freundin nicht vor fremden Ohren erwähnt
wiſſen mochte, ſo errötete ſie ein wenig, indem ſie etwas un⸗
geduldig ausrief: „O bitte, beſter Daniel, ſage nichts weiter!“
Es war nur ein unbedeutendes Wort, aber es ver⸗
letzte den Gatten, vielleicht weil der Ton ein wenig ver⸗
weiſend klang und in Gegenwart des Gaſtes. Er fühlte
ſich verſtimmt, und wohl nur deshalb fiel ihm zum erſten⸗
male auf, welch ein ſchönes, harmoniſches Umgehen mit
einander zwiſchen Herbert und Jutta herrſchte. Er ſah
ſie nur an und wußte, was ſie wollte. Ohne auffallenden
Eifer führte er es aus und ſie dankte mit einem freund⸗
lichen Blick, mit einem Neigen ihres ſchönen Kopfes.
Es waren Kleinigkeiten, um die es ſich dabei handelte,
das Rücken eines Seſſels, das Offnen des Pianos, oder
dergleichen ſonſt, aber dies wortloſe Verſtehen erſchien
Daniel plötzlich ganz auffallend.