ſchillernder, unſtet blickender, unheimlicher Augen. Die
reine Teufelsfratze! Widerlich wirkt das verbindliche
Lächeln mit dem höhniſchen Beigeſchmack, als der Menſch
nun mit eigentümlich krächzender Stimme ſpricht: „Bitte
vielmals um Entſchuldigung, wenn ich die Herrſchaften
geſtört haben ſollte, aber der gnädige Herr ſchickt mich,
um Sie aufs Schloß zu beſtellen, Herr Roderich. Es
iſt Beſuch aus Weſtfalen eingetroffen, hoher Beſuch, und
da iſt wegen der Jagden wohl noch allerlei zu beſprechen.“
„Jawohl, ich komme,“ erwiderte der Förſter kurz.
Während der Mann mit der Teufelsfratze noch ent—
ſchuldigende Worte vor ſich hin brummte, ſchweiften ſeine
Blicke forſchend im Zimmer umher, und es entging ihnen
auch rein garnichts. Beſonders genau muſterten ſie ein
mit ſchwarzem Flor umrahmtes Bild, das die im ver—
floſſenen Jahr verſtorbene, von allen guten Patrioten
tief betrauerte Königin Luiſe darſtellte, und ein zweites
von der Schlacht bei Roßbach, das mit ſeinen grellen
Farben ganz beſonders auffiel. Wieder verbeugte er ſich
dann ehrerbietig, wünſchte allen eine gute Nacht und lief
davon.
„Wer iſt der widerliche Kerl?“ fragte Hartmann.
„Das iſt Herrn de Noirs Auge und rechte Hand,“
antwortete Roderich, ſich zum Fortgehen fertig machend.
„Kaſimir Michalek heißt der Mann. Er verſieht ſeit
einigen Monaten die Geſchäfte eines Amtsſchreibers auf
dem Schloß. Woher er eigentlich ſtammt und über ſeine
gewiß ſehr bewegte Vergangenheit weiß niemand Genaueres.
Jedenfalls iſt er mit allen Hunden gehetzt und hat ein
gut Teil mehr gelernt als wir.“