„Hierher, Ponto!“ rie
mir, mein treues Thier!“
Ponto vernahm kaum ſeines Herrn Stimme, als er
mit einem ungeheuren Satze über ſeine Verfolger hinweg—⸗
ſprang und auf dem Arm Richards Schutz gegen ſeine
Peiniger ſuchte. Noch war er unverletzt, indem er ſich ſeiner
Feinde ſtets mit der größten Gewandtheit zu erwehren ge—
wußt hatte.
Ein fürchterliches Gebell ausſtoßend, ſtürmten die
Hunde dem Flüchtlinge nach. Die drohende Stellung
Richards aber, ſein unerſchütterlicher Muth und ſeine feſten
Blicke ſcheuchten ſie zurück, und ſie hielten ſich trotz dem
fortgeſetzten Gehetz des Grafen Alfred in gemeſſener Ent⸗
fernung. Seine erfolgloſen Bemühungen bei den Hunden
aufgebend, wandte ſich Alfred zu den Lakaien und befahl
denen, kreiſchend vor Wuth, ſich Richards und ſeines Katers
zu bemächtigen. „Ich habe der Beſtie den Tod geſchworen,“
rief er aus, „und ſie ſoll nicht lebendig dem Bereiche meiner
Macht entfliehen! Und dir,“ wandte er ſich gegen Richard,
„dir will ich zeigen, was es heißt, ſich gegen mich aufzu⸗
lehnen. Erinnerſt du dich der Brücke noch, Burſche? Da⸗
mals mußte ich dir weichen, aber jetzt hat ſich das Spiel ge⸗
wendet und du ſollſt deine Frechheit büßen. Auf ihn!“
ſchrie er ſeinen Lakaien zu.
Die Diener, welche ſich mehr vor dem grimmige Blicke
ſchleudernden Kater, deſſen Zorn ſchon die Hunde empfun⸗
den hatten, als vor dem Kuaben Richard ſcheuen mochten,
gingen einige Schritte vor, machten dann aber wieder Halt
und wagten ſich nicht näher heran. Richard aber erhob
ſeine Stimme, und ſich zu Alfred wendend, ſagte er:
„Nimmer würde ich geglaubt haben, daß irgend ein
Menſch ſo hinterliſtig, trugſüchtig und niederträchtig ſein
könne, als Sie, Graf, es heute dargethan haben. Sie locken
mich auf das Schloß, indem Sie meine Gefälligkeit in
f Richard entrüſtet. „Hierher zu
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