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bis er ausfindig machte, wo die Schüſſel ſtand, und zog ſechs
Pfannkuchen herab, und brachte ſie dem Wolf. „Da haſt du
zu freſſen y, ſprach er zu ihm und ging ſeiner Wege. Der
Wolf hatte die Pfannkuchen in einem Augenblick verſchluckt,
und ſprach: „ſie ſchmecken nach mehr, und ging hin, und riß
gerade zu die ganze Schüſſel herunter, daß ſie in Stücke zer⸗
ſprang. Da gabs einen gewaltigen Lärm, daß die Frau her—
auskam, und als ſie den Wolf ſah, rief ſie ihre Leute, die
eilten herbei, und ſchlugen ihn was Zeug halten wollte, daß er
mit zwei lahmen Beinen und lautem Geſchrei zum Fuchs in
den Wald hinaus kam. Was haſt du mich garſtig angeführt v!
rief er, Kdie Bauern haben mich erwiſcht, und mir die Haut
gegerbt! Der Fuchs aber antwortete: Kwarum biſt du ſo ein
Nimmerſatt 25
Am dritten Tag, als ſie beiſammen draußen waren, und
der Wolf mit Mühe nur⸗ forthinkte, ſprach er doch wieder:
Rothſuchs, ſchaff' mir was zu freſſen, oder ich freſſe dich! y
Der Fuchs antwortete: ich weiß einen Mann, der hat ge—
ſchlachtet, und das geſalzne Fleiſch liegt in einem Faß im Keller,
das wollen wir holen v! Sprach der Wolf: Laber ich will gleich
mitgehen, damit du mir hilfſt, wenn ich nicht fort kann v!
Meinetwegen ſagte der Fuchs, und zeigte ihm die Schliche
und Wege, auf welchem ſie endlich in den Keller gelangten.