Full text: Kinder-Gärtlein, ein Buch für Mütter zur ersten Beschäftigung der Phantasie der Kinder zugleich auch als erstes unterhaltender Lesebuch

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Mehl auf meine Pfote!) — Der Müller ſagte nein. Wenn 
du es nicht thuſt, ſo freß' ich dich! Da mußte es der Müller 
thun. Darauf ging der Wolf wieder vor die Hausthüre der 
Geiſerchen und ſagte: 4Liebe Kinder, laßt mich ein, ich bin 
eure Mutter; jedes von euch ſoll etwas geſchenkt kriegen.) 
Die Geiſerchen wollten aber erſt die Pfote ſehen und wie ſie 
ſahen, daß ſie ſchneeweiß war und daß der Wolf ſo fein ſprach, 
glaubten ſie, es wäre ihre Mutter und machten die Thüre auf 
und da kam — der Wolf herein. Wie ſie ihn erkannten, ver— 
ſteckten ſie ſich geſchwind, ſo gut's ging, das eine unter den 
Tiſch, das zweite in's Bett, das dritte in den Ofen, das vierte 
in die Küche, das fünfte in den Schrank, das ſechſte unter 
eine Schüſſel, das ſiebte in die Wanduhr. Aber der Wolf 
fand ſie alle und verſchluckte ſie, außer das jüngſte in der Wand— 
uhr, das blieb am Leben. 
Als der Wolf ſeine Luſt gebüßt hatte, ging er fort. Bald 
darauf kam die alte Geis nach Hauſe. Was für ein Jammer! 
Der Wolf war da geweſen und hatte ihre lieben Kinder ge— 
freſſen. Sie glaubte, ſie wären alle todt. Da ſprang das 
jüngſte aus der Wanduhr und erzählte, wie das Unglück ge— 
kommen war. Der Wolf aber, weil er ſich voll gefreſſen, war 
auf eine grüne Wieſe gegangen, hatte ſich in den Sonnenſchein 
gelegt und war in einen tiefen Schlaf gefallen. Die alte Geis 
V d. 
——I——=.——
	        
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