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LVeikert's Kindergärtlein. 31
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mir, wenn du alle Arbeit im Haus ordentlich thun willſt, ſo
ſoll dir's gut gehn, nur mußt du recht darauf Acht geben, daß
du mein Bett gut machſt, und es fleißig aufſchüttelſt, daß die
Federn fliegen, dann ſchneit es in der Welt; ich bin die Frau
Holle.v Weil die Alte ſo gut ſprach, willigte das Mädchen ein
und begab ſich in ihren Dienſt. Es beſorgte auch alles nach
ihrer Zufriedenheit und ſchüttelte ihr das Bett immer gewaltig
auf. Dafür hatte es auch ein gut Leben bei ihr, kein böſes
Wort und alle Tage Geſottenes und Gebratenes. Nun war
es eine Zeitlang bei der Frau Holle, da ward es traurig in
ſeinem Herzen und ob es hier gleich viel tauſendmal beſſer war,
als zu Haus, ſo hatte es doch ein Verlangen dahin. Endlich
ſagte es zu ihr: Ich habe den Jammer nach Haus kriegt und
wenn es mir auch noch ſo gut hier geht, ſo kann ich doch nicht
länger bleiben. Die Frau Holle ſagte: Du haſt Recht und
weil du mir ſo treu gedient haſt, ſo will ich dich ſelbſt wieder
hinaufbringen.) Sie nahm es darauf bei der Hand und führte
es vor ein großes Thor. Das ward aufgethan und wie das
Mädchen darunter ſteht, fiel ein gewaltiger Goldregen, und
alles Gold blieb an ihm hängen, ſo daß es über und über
davon bedeckt war. „Das ſollſt du haben, weil du ſo fleißig
geweſen biſt,) ſprach die Frau Holle. Darauf ward das Thor
verſchloſſen und das Mädchen war oben auf der Welt, nicht weit
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