dieſes in einem beſondern Heftchen als Nachtrag zum Kinder⸗
gärtlein dem Druck und verweiſt einſtweilen auf den zweiten
Theil der Kinder -und Hausmährchen der Brüder Grimm,
Berlin 1819 bei Reimer.
In Beziehung auf Takt und Rythmus mehrerer Liedchen
hat der Herausgeber zu bemerken, daß er ſolche ſo aufgenom⸗
men, wie er ſie an verſchiedenen Orten hat ſingen hören. Soll⸗
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machen lernen, iſt es ihnen nicht zu verargen, daß ſie uͤber allen dieſen
hohen Kuͤnſten und ſtattlichen Wiſſenſchaften vergeſſen, womit ſie einſt
ſo ſuͤß zu Bett gebracht worden ſind/ und wenn ſie Muͤtter werden,
nicht wiſſen, wie ſie auch ihre Kleinen dem ſuͤßen Schlummer in die
Arme legen ſollen. Mit Kalendermachen und allen den andern freien
und ſchoͤnen Kuͤnſten geht es doch nicht ſo gut, als mit den alten ver⸗
geſſenen Wiegenliedern, wie erfahrne Waͤrterinnen berichten. Auch ſol⸗
len die Kinder ſich gar klaͤglich und unruhig geberden, wenn ihnen die
neueſten Opernarien vorgeſungen werden; es iſt noch nicht ausgemacht,
ob ihnen die Ohren oder das Herz dabei weh thut. In die alten Wie⸗
genlieder aber ſtimmen ſie gern ſelbſt mit ein, und fuͤhren ſo ein Duett
mit der Mutter aus, bei dem ein muͤtterliches Herz gewiß eine ſeligere
Genuͤge empfindet, als bei den koͤſtlichſten Duetten unſerer groͤßten
Opernſetzer.“
„So moͤgen denn dieſe Schneegloͤckchen, Veilchen und Tauſendſchoͤnchen
aus dem Garten der Poeſie durch Farbe, Duft und Geſtalt die Großen
und die Kleinen noch lange erfreuen.“
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