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kleinen Kindern beſtimmt, andere zum Vor- und Mitſingen
für Entwickeltere, wieder andere Lieder und Reime bloß zum
Vor- und Nachſprechen und zum Theil auch, um neben der
Beluſtigung oder ſonſtigen Gehörsanregung, die ihr Inhalt ge⸗
währt, die Redeorgane zu üben.
Der Verfaſſer hätte gerne, als Einleitung zu ſeinem Werk—
was wir Erwachſenen ja ſchon darum anerkennen muͤſſen, weil uns dieſe
Lieder, Maͤhrchen und Scherze aus dem reflectirenden Denken wieder
in das tiefere Gefuͤhls⸗-und Ahnungsleben unſerer Kindheit zuruͤckleiten;
denn wer kann ſich der wunderbar ſuͤßen, unerklaͤrlich wehmuͤthigen und
wonnigen Wallungen ſeines Gefuͤhles erwehren, wenn er die Lieder wieder
ſingen hoͤrt, mit denen er eingeſungen worden iſt, und die Maͤhrchen
und Scherze wieder erzaͤhlen hoͤrt, die ihm den Morgen ſeines Lebens
erheitert und bunt gefaͤrbt haben?“
„Dazu ſind in dieſen anſpruchsloſen Erzeugniſſen des menſchlichen
Geiſtes weiſe Lehren, wirkſame Predigten, erheiternde Poeſie wie in
einem Keime enthalten. Mit inniger Kraft aus der Tiefe des lebendi⸗
gen Geiſtes ergreifen ſie das noch ungetheilte Gemuͤth des Kindes und
ziehen es ſanft und gelind auseinander, damit es ſo allmaͤhlig zur Er⸗
reichung der vielſeitigen Menſchenbeſtimmung faͤhig werde. Religion,
Erkenntniß, Sittlichkeit und Schoͤnheitsgefuͤhl haben gleich großen Ge⸗
winn an dieſen unſcheinbaren Kleinigkeiten. Wer daran zweifelt, der
bedenke nur die Reizbarkeit und Empfaͤnglichkeit der zarten Kinderſeele.
Ein Wort, eine Wendung, eine Anſpielung muß ja auf dieſe weiche